Glossar Z

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Bitte geben Sie beim Zitieren aus dem Glossar folgende Quelle an:

Verbundprojekt Transit
Deutsches Institut für Urbanistik
Sicherheit im Wohnumfeld - Glossar
Berlin 2014 

Zero-Tolerance-Politik

Die Zero-Tolerance-Politik („Null-Toleranz-Politik”) ist eine Form der →Kriminalprävention und geht auf den →Broken-Windows-Ansatz zurück. Sie beschreibt eine Polizeistrategie mit niedriger Einschreitschwelle, erhöhter Kontrolldichte und konsequentem Durchgreifen bei Rechtsverstößen im öffentlichen →Raum, bei der gegen →Incivilities und abweichendes →Verhalten bereits vor Eintreten einer strafbaren Handlung eingegriffen wird. Bekannt wurde die Strategie vor allem durch ihre Anwendung in New York unter dem ehemaligen Bürgermeister Rudolph Giuliani (Amtsperiode 1994–2002). Es werden zwei wesentliche Kritikpunkte an dieser Strategie vorgebracht: Zum einen sei sie diskriminierend, zum anderen würde sie nur die Symptome und keine Ursachen des abweichenden →Verhaltens und der →Kriminalität bekämpfen. Sie sei diskriminierend, weil im Zuge der Umsetzung die Lebensvorstellungen der Ober- und oberen Mittelschicht auf die gesamte Gesellschaft übertragen und andere Lebensformen nicht geduldet werden. Außerdem bekämpfe die Zero-Tolerance-Politik keine Ursachen, wie z.B. schlechte sozioökonomische Lage, mangelnde Schul- und Ausbildung sowie Perspektivlosigkeit (vgl. Feltes/Kerner o.J.; Laue 2002; Kury 2009).