Mit Vertrauen zu mehr Schutz vor Missbrauch

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Kinder erfinden selten eine an ihnen begangene Straftat. Gerade wenn es um sexuelle Gewalt geht, haben Kinder keine eigenen Vorstellungen von sexuellen Handlungen und Übergriffen - und können sich demnach selten solche Situationen ausdenken. Die kindlichen Schilderungen von möglichen sexuellen Übergriffen sollten Eltern also immer ernst nehmen. Wichtig ist: Umsichtig reagieren und das Kind erzählen lassen. Doch was tun, wenn eine Vermutung auf sexuellen Kindesmissbrauch besteht? Dann sollten Eltern und andre Erwachsene im Umfeld des Opfers dieser nachgehen und die Situation so schonend wie möglich für das betroffene Kind klären.

Erwachsene sollten aber auch wissen, welche Strategien Täter anwenden, damit ihre Opfer den Missbrauch vor anderen verheimlichen.

Gesprächssituationen für Kinder schaffen

Kinder und Jugendliche, die sexuelle Gewalt erfahren haben, können nur schwer über ihre Erlebnisse sprechen. Gründe dafür sind Scham, ein Gefühl der Mitschuld, Angst, die Familie zu belasten, oder Furcht vor dem Täter. Bei innerfamiliärem Missbrauch haben Kinder häufig Angst, dass die Familie auseinanderbricht, wenn der Missbrauch bekannt wird. Diese Furcht verstärken die Täter durch Drohungen oder Gewalt

Jüngere Kinder kennen aufgrund ihres Alters noch keine Begriffe für sexuelle Handlungen und können daher nur bedingt formulieren, was ihnen widerfahren ist. Auf der anderen Seite gibt es Kinder, die eine sexualisierte Sprache benutzen, die nicht ihrem Alter entspricht.

Versuche von Opfern, den Missbrauch zu schildern, werden von Erwachsenen oft nicht richtig wahrgenommen, fehlinterpretiert oder für Kindergeschichten gehalten. Es gibt kein eindeutiges Zeichen dafür, auf welche kindliche Äußerung Erwachsene mit erhöhter Aufmerksamkeit reagieren sollten.

Grundsätzlich sollten sie aber auf eines vertrauen: Immer wenn dem Erwachsenen selbst etwas merkwürdig erscheint oder das Verhalten des Kindes gewisse Aussagen zu bekräftigen scheint, sollten sie der Sache auf den Grund gehen.

 

Opfer sprechen eher über ihre Erlebnisse wenn:

  • sie sich auf eine Gesprächssituation vorbereiten können,
  • sexueller Kindesmissbrauch schon einmal thematisiert wurde und sie die Haltung der Ansprechpersonen dazu einschätzen können. Hilfreich ist vor allem, wenn Erwachsene Missbrauch ernst nehmen, aber nicht dramatisieren,
  • bei Andeutungen ohne Druck nachgefragt und Unterstützung signalisiert wird.

Vermutung auf sexuelle Gewalt ernst nehmen

Kinder und Jugendliche, die sexuell missbraucht werden, sprechen nur selten über das, was ihnen widerfährt. Häufig stellen Eltern oder andere Vertrauenspersonen zunächst fest, dass das Kind sich in letzter Zeit sehr verändert hat und sie haben keine Erklärung für dieses Verhalten. Diese Verhaltensänderungen können viele Ursachen haben. Aber Erwachsene sollten auch die Möglichkeit des sexuellen Missbrauchs in ihre Beobachtungen einbeziehen.

Wenn Sie sich unsicher sind, ob das eigene oder ein anderes Kind möglicherweise sexuell missbraucht wird, sollten Sie diese Vermutung mit einer Vertrauensperson und mit Mitarbeitenden einer Fachberatungsstelle besprechen.

 

Beachten Sie bei Vermutung auf sexuelle Gewalt:

  • Wann habe ich welche Beobachtungen gemacht?
  • Was war oder ist anders am Verhalten des Kindes?
  • Welche Äußerungen des Kindes oder anderer Personen haben mich aufmerksam gemacht?

Wichtig:
Unterscheiden Sie klar zwischen Fakten und Annahmen. Tauschen Sie sich mit einer Vertrauensperson oder mit Mitarbeitenden professionalisierter Beratungsstellen aus.

Wie Sie mit Kindern über deren Erlebnisse sprechen können.

Wenn aus der Vermutung ein Verdacht wird

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