Glossar S

Bitte geben Sie beim Zitieren aus dem Glossar folgende Quelle an:

Verbundprojekt Transit
Deutsches Institut für Urbanistik
Sicherheit im Wohnumfeld - Glossar
Berlin 2014 

Schnittstelle

Im transit-Projekt werden Schnittstellen als die Bereiche gesehen, in denen sich das Handeln verschiedener Akteure und Akteurinnen (z.B. Bewohner und Bewohnerinnen, →Wohnungswirtschaft, Kommune, →Polizei, Schule, Einzelhandel, Kirche, Vereine) in einem Themen- oder Handlungsfeld überschneidet. Schnittstellen können u.a. an →Übergangszonen entstehen. 

Schwerpunkt, polizeilicher

„Räumlich und zeitlich begrenzte Konzentration von polizeilichen Einsatzkräften und Führungs- und Einsatzmitteln zur Lagebewältigung, in der Regel an Brennpunkten.” (Wessel 2013)

Securitisation

Securitisation entspricht dem deutschen Wort „Versicherheitlichung” und wurde von der Kopenhagener Schule ursprünglich als Konzept im Bereich der Internationalen Beziehungen geprägt. Sie versteht →Sicherheit als das Ergebnis eines sozialen Prozesses und nicht als einen objektiven Zustand. Die soziale Konstruktion von Sicherheitsproblemen geschieht dabei im Diskurs. Wird ein Sicherheitsproblem diskursiv hergestellt, kann der Akteur bzw. die Akteurin, meist ein staatlicher, besondere Rechte und Maßnahmen zur Lösung des Problems festlegen und einfordern. Diese Art von Vorgehen kann von den Akteuren und Akteurinnen taktisch genutzt werden (vgl. Williams 2003; Wæver 1995).

Segregation, residentielle

Die residentielle Segregation beschreibt die sozialräumliche Verteilung der Wohnstandorte bestimmter Bevölkerungsgruppen im städtischen Raum. Sie kann anhand ökonomischer, sozialer, demografischer, religiöser, kultureller oder ethnischer Merkmale verlaufen und erklärt werden. Bei der freiwilligen Segregation grenzen sich Angehörige einer bestimmten sozialen Gruppe, meist statushöhere, absichtlich von anderen räumlich ab. Die erzwungene Segregation trifft meist statusniedrigere Bevölkerungsgruppen und ist häufig Folge von Diskriminierung und fehlenden Optionen auf dem Wohnungsmarkt. Segregation ist somit der sozialräumliche Ausdruck sozialer Ungleichheit. Die Stärke der Segregation kann anhand von Segregationsindizes gemessen werden (vgl. Häußermann/Siebel 2004).

Sicherheit

Der Begriff der Sicherheit bezieht sich auf die individuelle und auf die kollektive Ebene. Er bezeichnet zum einen einen Zustand, der als gefahrenfrei charakterisiert werden kann. Dieser Zustand der absoluten Sicherheit lässt sich nicht erreichen (vgl. Mensching 2005: 17). Ob in einem Moment Sicherheit vorherrscht, kann nämlich zum anderen immer nur relativ zu vergangenen oder zukünftigen Momenten bewertet werden (vgl. ebenda), wobei die Beurteilung von Sicherheit Gegenstand gesellschaftlicher Definitionsprozesse ist. Es ist zwischen objektiver →Sicherheit und subjektiver →Sicherheit zu unterscheiden. Sicherheit kann auch als öffentliches Gut verstanden werden. Wenn es an private →Sicherheitsdienste übergeben wird, wird es zur Ware und damit zum Element sozialer Ungleichheit (vgl. Siebel/Wehrheim 2003: 23). Sicherheit bzw. das Gefühl von Sicherheit ist außerdem eine grundlegende Bedingung für den öffentlichen →Raum (Siebel/Wehrheim 2003: 19). Im Sinne des StGB wird Sicherheit unterteilt in äußere und öffentliche →Sicherheit. Aus polizeilicher Sicht wird →Sicherheit definiert als „Zustand, der sich aus der Gesamtheit aller Maßnahmen und Vorkehrungen zur Sicherung und zum Schutz von Rechtsgütern ergibt” (Wessel 2013).

Sicherheit, Innere

Unter die Innere Sicherheit fällt die Sicherheit der Gesellschaft und des Staates vor →Kriminalität, Terrorismus und ähnlichen →Bedrohungen. Im Unterschied zum juristischen Begriff der öffentlichen →Sicherheit ist die Innere Sicherheit ein politischer Begriff, der insbesondere seit den 1960er-Jahren verwendet wird. Zuständig für die Innere Sicherheit sind in Deutschland die Innenministerien und die ihnen untergeordneten Polizeibehörden. Die Innere Sicherheit basiert auf dem staatlichen Gewaltmonopol und verweist, mit einigen Ausnahmen, jegliche private Gewaltausübung in die Illegalität. Fragen der Sicherheit in Bezug auf Landesverteidigung und Krieg fallen unter den Begriff der Äußeren Sicherheit (vgl. Andersen/Woyke 2003, Albrecht 2012).

Sicherheit, öffentliche

Die öffentliche Sicherheit ist ein juristischer Begriff und beschreibt den Schutz der objektiven Rechtsordnung, der subjektiven Rechte und Rechtsgüter der Bürger und Bürgerinnen sowie der Funktionsfähigkeit von Einrichtungen und Veranstaltungen des Staates (vgl. Lennep 2011).

Sicherheit, objektive

Unter objektiver Sicherheit wird die den Institutionen bekannte Sicherheit verstanden (vgl. Abt 2013). Es kann kein komplettes Bild der Sicherheit abgebildet werden, sondern lediglich eines, welches anhand von institutionellen Registrierungen (→Hellfeld) darstellbar ist (vgl. Abt 2013; John 2012). Die Darstellung der objektiven Sicherheit ist damit abhängig von der Art der Registrierung und der Verfügbarkeit entsprechender Daten.

Sicherheit, subjektive; Sicherheitsgefühl, -wahrnehmung

Die subjektive Sicherheit ist die von Personen subjektiv wahrgenommen individuelle Sicherheit, also die gefühlte Sicherheit (vgl. John 2012). Sie korreliert nicht unbedingt mit der objektiven Sicherheit. Nicht nur →Kriminalität prägt die subjektive Sicherheit, sondern auch wahrgenommenes abweichendes →Verhalten, →Incivilities oder städtebauliche Mängel (z.B. dunkle Straße). Außerdem ist die subjektive Sicherheit geprägt von personalen Faktoren, wie z.B. Alter und Geschlecht. Die subjektive Sicherheit ist stark mit der →Kriminalitätsfurcht verbunden (vgl. John 2012).

Sicherung der Polizei

„Abwehr von Gefahren für die Funktionsfähigkeit der Polizei” (Wessel 2013).

Sicherungsangriff

Beschreibt ein Vorgehen der Polizei: „Sichern des Tatortes und Treffen erster wesentlicher Feststellungen über den Tathergang als Teil des Ersten Angriffs” (Wessel 2013).

Sicherheitsakteur, Sicherheitsakteurin

Sicherheitsakteure tragen durch ihre Handlungen explizit oder implizit zur Herstellung von →Sicherheit bei (vgl. Abt 2013). Sie können auf internationaler, Bundes-, Landes- und kommunaler sowie privater Ebene und in der Zivilgesellschaft angesiedelt sein. Im kommunalen Bereich ist auf kleinräumiger Ebene eine Vielzahl von professionellen Akteuren und Akteurinnen an der Schaffung, Gestaltung und Aufrechterhaltung sicherer Lebensbedingungen in Wohnquartieren beteiligt. Dazu gehören neben den im Kern ihrer Aufgaben mit Themen der Ordnung und Sicherheit befassten Akteuren und Akteurinnen (den Ordnungsämtern und kommunalen Ordnungsdiensten) beispielsweise Jugendämter Sozialämter und Schulämter, aber auch Stadtplanungsämter und Bauverwaltungen (vgl. Floeting/Seidel-Schulze 2012). Neben den professionellen gibt es auch nicht professionelle Akteuren und Akteurinnen, wie z.B. Bürgerinitiativen.

Sicherheitsanspruch

Der Sicherheitsanspruch besteht aus den Forderungen und Bedürfnissen von Personen an die →Sicherheit in einem abgegrenzten geographischen Gebiet zu einem festgelegten Zeitpunkt. Der Anspruch verändert sich insbesondere anhand individueller Merkmale wie Geschlecht, Alter, sozialer Status, →Vulnerabilität.

Sicherheitsarbeit

„Sicherheitsarbeit ist jeder handelnde Eingriff in die Umwelt mit dem Ziel, →Sicherheit zu verändern. Sicherheitsarbeit dient der Erledigung einer →Sicherheitsaufgabe und damit der Veränderung der →Sicherheitslage. Zusammen mit der eingesetzten Sicherheitstechnik generiert sie →Sicherheitsmaßnahmen. Nicht auf Sicherheit abzielende Handlungen von →Sicherheitsakteuren sind nicht als Sicherheitsarbeit anzusehen.” (Abt 2013: 18)

Sicherheitsarchitektur, institutionelle

„Unter der Sicherheitsarchitektur ist [der] strukturelle Aufbau aller in einem räumlichen oder organisatorischen Bezugsrahmen realisierten →Sicherheitskonzepte und die daraus abgeleiteten →Sicherheitsmaßnahmen zu verstehen.” (Abt 2013: 18)

Sicherheitsarrangement

„Sicherheitsarrangement beschreibt das Beziehungs- und Wirkungsgeflecht, das die →Sicherheitsakteure, deren Sicherheitsarbeit und die eingesetzte Sicherheitstechnik bilden. Sicherheitsarrangements sind auf spezifische Konstellationen bezogen und konkretisieren sich lokal. Im Gegensatz zur →Sicherheitsarchitektur stellt der Begriff des Sicherheitsarrangements die Wirkweise und Dynamik der ‚Sicherheits-Produktionskette‘ in den Vordergrund der Betrachtung.” (Abt 2013)

Sicherheitsaufgabe

„Sicherheitsaufgaben sind alle Verpflichtungen →Sicherheitsarbeit durchzuführen. →Sicherheitsakteure übernehmen Sicherheitsaufgaben aufgrund eines öffentlich-rechtlichen Auftrags oder verpflichten sich aus eigener Initiative hierzu selbst.” (Abt 2013: 18)

Sicherheitsbild

Mit dem Begriff Sicherheitsbild werden subjektive →Sicherheitslagebilder beschrieben. Sie können sowohl qualitativ als auch quantitativ erhoben werden (vgl. Abt 2013).

Sicherheitsdienst, privater

Bei privaten Sicherheitsdiensten handelt es sich um private Dienstleistungs-unternehmen, die die Bereiche des Personenschutzes, des Objektschutzes und der Veranstaltungssicherheit abdecken. Sie handeln i.d.R. zum Schutz privater Rechtsgüter und beschäftigen sich nur mit der öffentlichen Sicherheit, wenn private Interessen betroffen sind. Das Gesetz spricht ihnen die gleichen Eingriffsrechte wie jedem Bürger und jeder Bürgerin zu, beispielsweise körperliche Gewalt dürfen sie nur im Sinne der Selbstverteidigung bzw. Notwehr ausüben. Eine Ausnahme stellen gesetzlich geregelte Beleihungen dar: Dabei werden privaten Sicherheitsdiensten von staatlicher Seite staatliche Aufgaben zur selbständigen Ausübung übergeben, sie können eine der →Polizei vergleichbare rechtliche Stellung bekommen. Die eingesetzten privaten Sicherheitsdienste sind dabei weiterhin an öffentliches Recht gebunden (vgl. Braun 2012).

Sicherheitskonzept, kommunales

„Kommunale Sicherheitskonzepte sind Strategien von Städten und Gemeinden zur →Kriminalprävention und/oder Gefahrenabwehr auf lokaler Ebene. Sie umfassen die Rahmenbedingungen, die definierten Sicherheitsziele der Kommune sowie die Maßnahmen zur Zielerreichung. Sicherheitskonzepte stellen entsprechend die Basis für die Planung und Durchführung einzelner →Sicherheitsmaßnahmen dar.” (Abt 2013: 19)

Sicherheitskultur

Mit der Sicherheitskultur wird die Perspektive von Gruppen oder Individuen beschrieben, wie mit →Sicherheit und sicherheitsrelevanten Themen umgegangen wird. Die Sicherheitskultur ist stets von gesellschaftlichen Normen und Werten sowie aktuellen gesellschaftlichen und politischen Entwicklungen geprägt und mündet in unterschiedlichen Praktiken, Verhaltensmustern und Maßnahmen (vgl. Abt 2013).

Sicherheitslage

Unter der Sicherheitslage wird der aktuelle Status der →Bedrohung der öffentlichen →Sicherheit, bezogen auf ein abgegrenztes geographisches Gebiet zu einem festgelegten Zeitpunkt, verstanden (vgl. Abt 2013).

Sicherheitslagebild

Das Sicherheitslagebild stellt die →Sicherheitslage dar. Es kann auf Basis der objektiven →Sicherheit in Form von objektiven Sicherheitslagebildern oder auf Basis von subjektiver →Sicherheit in Form von subjektiven Sicherheitslagebildern erstellt werden. Sie dienen der Erarbeitung von kriminalpräventiven Maßnahmen häufig als Grundlage (vgl. Abt 2013).

Sicherheitsmaßnahme

Unter Sicherheitsmaßnahmen fallen alle Handlungen, die die →Sicherheit (subjektiv, objektiv) betreffen, die Herstellung von Sicherheit zum Ziel haben (vgl. Abt 2013).

Sicherheitspartnerschaft

„Sicherheitspartnerschaften (auch Ordnungspatenschaften oder in Kombinationsnennung) sind konkrete Modellprojekte der Zusammenarbeit auf regionaler Ebene, beispielsweise zwischen →Polizei und anderen staatlichen, kommunalen oder privaten Institutionen wie Kommunen (Jugend-, Arbeits-, Sozial-, Ausländer- und →Ordnungsämter), Feuerwehr, Schulen, Bundesgrenzschutz, Firmen, Verbänden oder Vereinen. Es handelt sich dabei um abgestimmte bzw. gemeinsame Einsätze mit verstärktem Kräfteeinsatz in Kriminalitätsschwerpunkten. Sie sollen der Tendenz entgegenwirken, die alleinige Verantwortung für die öffentliche →Sicherheit bei der Polizei, für die öffentliche →Ordnung aber bei den Städten anzusiedeln.” (Abt 2013: 20)

Sicherheitspolitik

„Sicherheitspolitik ist ein strategisches, auf das Gemeinwesen oder die Organisation hin orientiertes Gestalten der →Sicherheitslage. Die Sicherheitspolitik umfasst Ziele und Richtlinien für das zu verfolgende →Sicherheitskonzept und bildet somit die Grundlage für alle →Sicherheitsmaßnahmen. Unter der Sicherheitspolitik ist die →Kriminalpolitik zu subsumieren.” (Abt 2013: 20) Sicherheitspolitik findet auf verschiedenen politischen Ebenen statt. Zum einen richtet sie sich auf die Wahrung der äußeren Sicherheit, zum anderen auf die innere →Sicherheit. Hier kann sie sowohl auf Bundes-, Landes als auch auf kommunaler Ebene angesiedelt sein. War Sicherheitspolitik lange kein kommunales Thema, so nehmen Fragen der Sicherheitspolitik spätestens seit dem 11. September 2001 an Bedeutung zu. Vor dem Hintergrund der Erkenntnis, dass die →Polizei als alleinige →Sicherheitsakteurin die komplexen Handlungsanforderungen in den Bereichen Bekämpfung und Vorbeugung von →Kriminalität und sowie →Kriminalitätsfurcht, insbesondere in Großstädten, nicht allein bewältigen kann, wurde Sicherheitspolitik zunehmend auf kommunaler Ebene verankert. Außerdem wurde eine gelungene Sicherheitspolitik in Form eines hohen Maßes an öffentlicher →Sicherheit und →Ordnung von den Kommunen als positiver Standortfaktor erkannt (vgl. Brink/Kaiser 2007). Im transit-Projekt ist vor allem die kommunale Sicherheitspolitik relevant.

Sicherheitsproduktion

„Sicherheitsproduktion ist der Herstellungsprozess von →Sicherheit durch (intendierte) →Sicherheitsmaßnahmen und weitere (unintendierte) Handlungen.” (Abt 2013: 20)

Sicherheitsregime

„Sicherheitsregime bezeichnet ein institutionalisiertes Set von Prinzipien, Normen und Regeln, das die Umgangsweise der →Sicherheitsakteure im Bereich der →Sicherheitsproduktion grundlegend regelt. In Abgrenzung zur →Sicherheitspolitik stellt Sicherheitsregime weniger das strategische als vielmehr das praktizierende Element in den Vordergrund.” (Abt 2013: 20)

Sicherheitsstrategie

Unter Sicherheitsstrategien wird ein länger ausgerichtetes Handeln, welches dem Ziel der Herstellung und des Erhalts von →Sicherheit dient, verstanden. Verschiedene Akteure und Akteurinnen, z.B. Kommune und →Polizei, entwickeln Sicherheitsstrategien entsprechend ihres Aufgabenzuschnitts.

Sicherheitsstrategie, ganzheitliche

Ganzheitlich sind →Sicherheitsstrategien, wenn sie sich nicht auf Einzelaspekte und einzelne Akteure und Akteurinnen beziehen, sondern Gesamtentwicklungen und –situationen in den Blick nehmen und wenn die Sicherheitsstrategien in einen größeren Zusammenhang gestellt werden.

Sicherheitsstrategie, kleinräumig

Als kleinräumig wird eine →Sicherheitsstrategie bezeichnet, wenn sie sich auf die im transit-Projekt definierte kleinräumige →Ebene bezieht. Damit hat eine kleinräumige Sicherheitsstrategie nicht das gesamte Stadtgebiet zum Ziel, sondern lediglich einen kleinen Ausschnitt daraus.

Sicherheitsstrategie, kooperativ

Kooperativ ist eine →Sicherheitsstrategie, wenn diese von verschiedenen →Sicherheitsakteuren gemeinsam entwickelt und umgesetzt wird.

Sicherheitsstrategie, nachhaltig

Aus den verschiedenen Interessen der Akteure und Akteurinnen entwickelt, auf dauerhafte Wirksamkeit und Stabilität angelegte Strategien.

Sicherheitsstrategie, transdisziplinär

Transdisziplinär ist eine →Sicherheitsstrategie, wenn die verschiedenen professionellen →Sicherheitsakteure, im Sinne der →Transdisziplinarität, vor dem wissenschaftlichen Hintergrund ihrer Profession unter Einbezug außerwissenschaftlicher und gesellschaftlicher Perspektiven Strategien entwickeln.

Sozialmanagement

„In der Wohnungswirtschaft werden die Begriffe 'Sozialmanagement' und 'Soziales Management' verwendet, obwohl Wohnungsunternehmen keine klassischen sozialen Einrichtungen sind. Allerdings sind diese Begriffe auch für Wohnungsunternehmen zutreffend, da soziale Belange in den Wohnungsunternehmen eine bedeutende Rolle spielen: In den Wohnquartieren wohnen […] Menschen unterschiedlichen Alters, Geschlechts, Einkommens, unterschiedlicher Kulturen […] zusammen, die manchmal über das Wohnquartier hinausreichende Konflikte und Beschwerden auslösen, Mietschulden und andere soziale Folgekosten verursachen. […] In der Wohnungswirtschaft wird Sozialmanagement unterschiedlich verstanden, z. B. als Unternehmenskonzept, Marketinginstrument, Weg zur Verbesserung der Kundenorientierung, Methode für einen verbesserten Umgang mit den Kunden, Beitrag zum sozialen Frieden im Wohnquartier, Beschwerdemanagement, Angebot von wohnbegleitenden Dienstleistungen, Organisieren von Nachbarschaftstreffs etc.” (Beuerle/Petter 2007).

Stadtbezirk

Ein Stadtbezirk ist eine „aus einem oder mehreren Stadtteilen bestehende Verwaltungseinheit in einer größeren Stadt” (Duden 2007).

Stadtentwicklung, integrierte

Unter integrierter Stadtentwicklung wird „eine räumliche, zeitliche und sachliche Abstimmung und Vernetzung unterschiedlicher politischer Handlungsfelder und Fachplanungen […] [verstanden], bei der unter Vorgabe bestimmter (finanzieller) Instrumente definierte Ziele erreicht werden sollen. Dabei spielt die frühzeitige und umfassende Einbindung aller für die nachhaltige Stadtentwicklung relevanten Akteure auch außerhalb von Politik und Verwaltung eine herausragende Rolle – dazu gehören zivilgesellschaftliche und Wirtschaftsakteure, allen voran die lokale Bevölkerung” (BMVBS 2012).

Stadtteil

Ein Stadtteil ist eine begrenzte bebaute oder teilweise bebaute zusammenhängende Fläche in einer Stadt: a) „eine gewisse Einheit [oftmals administrative oder statistische] darstellender Teil einer Stadt”, b) „Gesamtheit der Einwohner eines Stadtteils” (umgangssprachlich) (Duden 2007).

Stadtviertel

Städtebau

Städtebau ist „die vorausschauende und zusammenfassende Tätigkeit der Gemeinde zur plan- und rechtmäßigen Ordnung und Lenkung der räumlichen und baulichen Entwicklung innerhalb ihres Hoheitsgebiets” (Borchard 2004: 1054). Er umfasst „sowohl die langfristige Disposition von Bodennutzung und Infrastrukturinvestitionen als auch die Gestaltung des Orts- und Landschaftsbilds im Gesamtgebiet der Gemeinde oder in Teilbereichen.” (Borchard 2004: 1055)

Straftat

„Straftaten sind rechtswidrige, schuldhaft ausgeführte Taten. Eine Handlung ist dann eine Straftat, wenn sie im Gesetz als strafbar definiert und mit Strafe bedroht ist.” (John 2012) Im Gegensatz zur Straftat ist eine →Ordnungswidrigkeit zwar auch rechtswidrig, aber strafrechtlich nicht relevant (vgl. John 2012).

Strategie, polizeiliche

„Vorausschauend geplante polizeiliche Verhaltensweisen und organisatorische Absichten, die sich an der gesellschaftlichen Entwicklung orientieren und darauf gerichtet sind, durch das Zusammenwirken aller polizeilichen Kräfte die Politik der Inneren Sicherheit zu verwirklichen und ggf. Änderungen zu bewirken.” (Wessel 2013)