Wege und Verbindungen klar strukturieren

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Die Zugänglichkeit und Erreichbarkeit eines Ortes ist entscheidend für seine Akzeptanz und Belebtheit und steht damit in direkter Verbindung zu seiner Sicherheit.

Wege und Verbindungen können Nutzungen steuern oder auch begrenzen und sollten daher klar strukturiert sein. Entscheidend ist, wie viele Zugangspunkte ein Ort hat und durch welche Verkehrsteilnehmenden (Fußgänger oder Fahrzeuge) diese nutzbar sind. Eine gute Anbindung an das öffentliche Verkehrsnetz sollte sichergestellt sein, da Zugänglichkeit und Erreichbarkeit wichtige Voraussetzungen für das Entstehen eines gemeinschaftlichen Lebens sind. Trotzdem sollte festgelegt werden, welches Maß an Bewegung an welcher Stelle entstehen soll, da ein zu hoher Durchgangsverkehr negative Auswirkungen auf die Sicherheit haben kann. Je nach Bereich kann die Prüfung einer Verkehrsberuhigung und -vermeidung, z.B. durch Stichstraßen und Tempo 30-Zonen, sinnvoll sein.

 

Unterführungen und Tunnel

Wenn möglich sollte auf Unterführungen und Tunnel für den Fußgänger- und Radverkehr verzichtet werden. Sollten sie dennoch nötig sein, ist auf Überschaubarkeit durch möglichst kurze, geradlinige Wegführung, Vermeidung von Nischen, helle Farbgebung und angemessene Beleuchtung zu achten. Auch durch den Einsatz von Spiegeln kann mehr Übersichtlichkeit erreicht werden. Wichtig ist eine übersichtliche und gut ausgeleuchtete Beschilderung.

Die Installation und Ausweisung von Notruf- und Video-Überwachungsanlagen kann je nach Gefährdung als unterstützende Maßnahme sinnvoll sein. Auf eine behinderten- und kindergerechte Gestaltung von Ein- und Ausgängen, wie z.B. Rampen für Rollstühle und Kinderwagen, ist zu achten. Um Beschädigungen, insbesondere durch Graffiti, vorzubeugen, sollten Wände mit vandalismusresistenten Materialien versehen oder gezielt künstlerisch gestaltet werden.

 

Exemplarische Leitfragen für die Gestaltung von Wegen und Verbindungen:

  • Wer sind die Nutzergruppen des Ortes?
  • Wo wollen sie hin?
  • Gibt es Nutzergruppen, die von diesem speziellen Ort ferngehalten werden sollen?
  • Können durch bauliche Maßnahmen Konflikte zwischen Nutzergruppen im Vorfeld vermieden werden?

 

Verkehrswege

In den meisten Fällen ist es sinnvoll, Fuß,- Rad- und Kfz-Flächen voneinander zu trennen, wenn nicht durch Konzepte wie „shared space“ gezielt andere Intentionen im Vordergrund stehen. Für die Trennung der Fuß- und Radwege haben sich farblich unterschiedliche Straßenbeläge bewährt. Sie definieren klare Nutzungsgrenzen, die geeignet sind, potenzielle Konflikte zwischen Fußgängerinnen und Fußfängern sowie Radfahrenden zu vermeiden. Auch Bäume sind geeignet, um den Fuß- vom Kfz-Bereich zu trennen. Wenn fußläufige, ausgedehnte Wegeverbindungen geplant werden, sollten Sitzmöglichkeiten für in der Mobilität eingeschränkte Personen bedacht werden.

Um Räume zu vermeiden, deren Nutzung als unangenehm empfunden wird, sollte dem Entstehen von dunklen Ecken entgegengewirkt werden. Der Abstand von Gebüsch zu Wegen sollte ausreichend groß sein und wegebegleitendes Grün nicht zu hoch. Dadurch wird eine gute Übersicht gewährleistet. Auf eine gleichmäßige und angemessene Beleuchtung von Geh- und Radwegen ist zu achten.