Sexuelle Gewalt offen ansprechen
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Mit Kindern und Jugendlichen über sexuelle Gewalt zu sprechen, fällt vielen Eltern und anderen Erwachsenen verständlicherweise schwer. Trotzdem ist es entscheidend, Kinder über Missbrauch nicht im Unklaren zu lassen oder nur vor dem fremden Mann zu warnen. Auch Erwachsene können und sollten lernen, über Missbrauch zu sprechen. Was Kinder darüber hinaus noch brauchen, sind Botschaften für mehr Selbstvertrauen und Stärke. Zum Alltag gehören auch Sicherheitsregeln für unterwegs oder für eine gefahrlose Internetnutzung.
Es ist möglich, kindgerecht über Missbrauch zu sprechen und Kindern wichtige Informationen an die Hand zu geben. Wie Sie dies tun können, erfahren sie auf der Homepage von Zartbitter e.V., die Kontakt- und Informationsstelle gegen sexuellen Missbrauch an Mädchen und Jungen. Auch Bilder- oder Sachbücher helfen dabei, einen Einstieg in das Thema zu finden.
Kinder auf das Ansprechen durch Fremde vorbereiten
Meldungen darüber, dass Kinder auf der Straße, dem Spielplatz oder auf dem Schulweg von Fremden angesprochen werden, beunruhigen alle Eltern und Erziehungsverantwortlichen. Jedoch hat nicht jede fremde Person, die ein Kind anspricht, Böses im Sinn.
Tatsache ist, dass sexueller Missbrauch durch fremde Täter vergleichsweise selten ist. Sie begehen in erster Linie exhibitionistische und ähnliche Handlungen. Trotzdem sollten Erwachsene auf diese Situationen reagieren, vor allem wenn Kinder zuhause selbst von diesen Vorfällen erzählen:
- Loben Sie Ihr Kind dafür, dass es sich Ihnen anvertraut hat.
- Vermeiden Sie Gerüchte und beugen Sie somit einer Hysterie in Ihrer Nachbarschaft vor.
- Melden Sie den Vorfall der Polizei. Über den Polizeinotruf 110 erreichen Sie diese zu jeder Tages- und Nachtzeit.
- Bereiten Sie Ihre Kinder auf solche Situationen vor und stärken Sie ihr Selbstvertrauen, um auf Anfragen seitens Erwachsener reagieren zu können.
Kinder über Missbrauch in der virtuellen Welt aufklären
Im Internet können Jungen und Mädchen auch mit pornografischen oder sogar kinderpornografischen Inhalten konfrontiert, beleidigt oder sexuell belästigt werden. Sexuelle Beleidigungen untereinander sind häufig auch Teil des Cybermobbings.
Vielen Kindern und Jugendlichen ist nicht bewusst, dass sich Erwachsene im Internet bisweilen als Gleichaltrige ausgeben, um auf diese Weise schlimmstenfalls einen realen Missbrauch anzubahnen. Hierbei handelt es sich um das sogenannte Cybergrooming. Zudem gehört es für viele junge Menschen schon fast dazu, über das Smartphone freizügige Fotos (Sexting) zu verbreiten. Dadurch steigt das nicht nur Risiko, belästigt zu werden. Dadurch können sich Jugendliche auch strafbar machen, z.B wenn Bilder Minderjähriger weiterverbreitet werden. Mehr dazu finden Sie hier.
So schützen Sie Kinder vor Belästigung im Netz:
Kinder begleiten!
Suchen Sie mit Ihren Kindern geeignete Internetangebote aus, bieten Sie altersgemäße Hilfe bei der Nutzung dieser Angebote, vermitteln und vereinbaren Sie Sicherheitsregeln.
Schwierigkeiten besprechen!
Anfeindungen, Belästigungen oder problematische Inhalte können Kinder und Jugendliche belasten und überfordern. Haben Sie ein offenes Ohr für „Online- Probleme“.
Auffälligkeiten und Verstöße melden!
Sichern Sie Beweise für jugendgefährdende und strafbare Inhalte im Internet und wenden Sie sich damit an die Seiten-Betreiber, die Polizei oder an die Meldestellen: jugendschutz.net/verstoss-melden und www.internet-beschwerdestelle.de.
Auch wenn es gut gemeint ist: Erwachsene sollten im Netz nicht nach kinderpornografischen Seiten suchen und diese sichern, um diese beispielsweise der Polizei zu melden. Denn dadurch können Sie sich unter Umständen strafbar machen. Wenn Sie zufällig einen solchen Inhalt entdecken, melden Sie diesen sofort der Polizei. Mehr zu diesem Thema erfahren Sie in unseren FAQ.
Mehr Tipps für Kinder und Jugendliche finden Sie in unserer kostenlosen Broschüre "Missbrauch verhindern!".
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Die Broschüre "Missbrauch verhindern!" klärt Erwachsene über sexuelle Gewalt auf. Sie vermittelt wichtiges Wissen, um Kinder und Jugendliche vor Missbrauch zu schützen.