Undefinierte Flächen im öffentlichen Raum können einen Anziehungspunkt darstellen für subjektiv unerwünschte Verhaltensweisen wie z.B. illegale Müllentsorgung, öffentliches Urinieren oder lautstarker Alkoholkonsum. Zäune sind, je nach Bauart, symbolische oder reale, filigrane oder massive, temporäre oder dauerhafte Barrieren. Sie dienen dem Zweck, unbefugtes Eindringen in das umzäunte Gebiet zu unterbinden bzw. den Verstoß dagegen für alle Nutzenden des öffentlichen Raums sichtbar zu machen. Die zonierte Territorialität erleichtert soziale Kontrolle, denn durch das Aufstellen von Zäunen wird aus nichtzugeschriebenem öffentlichem Raum, zugeschriebener halbprivater Raum. Es wird signalisiert, dass sich jemand für eine Fläche verantwortlich fühlt und subjektiv unerwünschte Verhaltensweisen leichter entdeckt werden.

Zäune sind Teil kriminalitätsabwehrender Baugestaltung; sie zählen mit zur → Defensive Architecture. Zusätzlich oder alternativ kann Territorialität auch mittels → Zonierung durch unterschiedliche Bodentexturen erreicht werden. Beim Aufstellen von Zäunen sollte auf eine weiterhin → klare Wegführung und ausreichend → Beleuchtung geachtet werden. Insbesondere bei (Groß-)Baustellen gilt, dass stabile und langfristige Holzverkleidungen Gitterzäunen vorzuziehen sind. Um dennoch den Fortschritt des Bauvorhabens verfolgen zu können, bieten sich → Sichtfenster an.