Ein Baustellenschild mit der Aufschrift „Rekommunalisierung – Hier baut Ihre Stadt“, angebracht an einer Hausfassade mit Planen und zwei gelben Warnleuchten.
© SiBa Werkzeugkasten 2020

Re-Kommunalisierung

Zielsetzung:
  • Versorgungssicherung zu bezahlbaren Preisen ermöglichen
  • Regionale Wertschöpfung betreiben
Praxisbeispiel: Berlin, Düsseldorf, Hamburg
Zu beachten:
  • In welchen Versorgungsbereichen ist Re-Kommunalisierung möglich?

Als Reaktion auf die Privatisierungswelle, die im Versorgungssektor bis in die Anfänge der 2000er Jahre stattgefunden hat, kann Eigentum wieder re-kommunalisiert werden. In diesem Zuge kaufen Kommunen und Städte Anteile oder Anlagen von privaten Betrieben zurück oder weiten ihre operativen Tätigkeiten auf Bereiche aus, die zuvor durch Privatunternehmen abgedeckt wurden. Neben Wohnraum und Grundstücken ist eine Re-Kommunalisierung von Krankenhäusern, Verkehrsbetrieben, Strom- und Wasserwerken oder der Müllabfuhr möglich. Durch diese Form der Dezentralisierung können außerdem neue Geschäftsmodelle entstehen und eine regionale Wertschöpfung stattfinden, da die erzielte Rendite in der Region verbleibt. Möglichkeiten zur Re-Kommunalisierung ergeben sich besonders dann, wenn Konzessionsverträge auslaufen und erhöhter Handlungsdruck besteht wie beispielsweise auf dem Wohnungsmarkt.

Chancen und Herausforderungen:
  • Versorgungssicherung zu bezahlbaren Preisen
  • Regionale Wertschöpfung, Rendite für die Kommune
  • Regionalität führt zu Kundennähe und Möglichkeiten der Partizipation
  • Soziale Gerechtigkeit, gesellschaftliche Integration, ökologische Nachhaltigkeit
  • Dominanz großer Erzeugungsunternehmen aufweichen: Verbesserung der Marktstruktur, Belebung des Wettbewerbs
  • Fragmentierung / Zersplitterung der Verteilernetzlandschaft kann zu Ineffizienzen führen
  • Diskrepanzen zwischen den Interessen von Kommunen und Bürgerschaft