
Predictive Policing
Zielsetzung:- Kriminalität verhindern und senken
- Subjektive Sicherheit stärken
- Was soll vorhergesagt werden (Straftaten, Tatorte, Täterinnen und Täter)?
- Welche Daten können zur Analyse herangezogen werden?
- Welche rechtlichen Voraussetzungen bestehen?
Predictive Policing (vorausschauende Polizeiarbeit) stellt eine auf statistischen Datenanalysen basierende Wahrscheinlichkeitsberechnung zukünftiger Straftaten dar. Anhand der verwendeten Software sollen Vorhersagen für das Auftreten bestimmter Straftaten (z.B. Einbruch, Kfz-Diebstahl, Brandstiftung) bei zeitlichen und räumlichen Deliktkonzentrationen in einem räumlich begrenzten Gebiet (sog. Near-Repeat-Phänomen) getroffen werden. Die Auswertung polizeilicher Daten zu Täterprofilen, Deliktschwerpunkten, örtlichen Gegebenheiten und die Heranziehung empirischen Wissens nutzt die Polizei die Prognosen für operative Maßnahmen (z.B. Fest- nahme von Tatverdächtigen) und zur Kriminalprävention. Aus einer Evaluation in den Modellstädten Stuttgart und Karlsruhe ergeben sich für den Wohnungseinbruch allenfalls moderate kriminalitätsmindernde Effekte, die Wirkung von Predictive Policing ließ sich kaum belastbar nachweisen. Kritik zielt auf die Gewährleistung des Datenschutzes, die denkbare einschneidende Veränderung der Polizeiarbeit, den Einsatz an falscher Stelle oder in überzogenem Maße sowie die weitere Stigmatisierung von bekannten Brennpunkten, an denen durch Kontrollen mehr Straftatenverzeichnet werden.
- Zukunftsweisende Form der Polizeiarbeit: Kriminalität verhindern, bevor sie passiert
- Zielgenauere Präventions- und Einsatzplanung (ausschließlich räumliche und zeitliche Vorhersagen)
- Hochkomplexe Datenanalyse
- Keine Prävention von Affekttaten
- Vorhersage nur so gut wie die Programmmaske
- Gefahr, dass Vertrauen in die Gesellschaft durch Kontrolle ersetzt wird
- Kostenintensiv
- Umgang mit personenbezogenen Daten/ Datenschutz (DSGVO)/Rechtliche Voraussetzungen