Zwei stilisierte Hände aus Begriffen wie „Akzeptanz“, „Empowerment“, „Platzpate“, „Integration“ und „Verantwortung“ symbolisieren Beteiligung und soziale Integration durch Platzpatenschaften.
© SiBa Werkzeugkasten 2020

Platzpatinnen und Platzpatenen aus der Szene

Zielsetzung:
  • Sauberkeit erhöhen
  • Beschwerden entgegennehmen
  • Integration von Menschen mit Lebensmittelpunkt
Praxisbeispiel: Kein Praxisbeispiel
Zu beachten:
  • Wird die Maßnahme über Stadtverwaltung oder soziale Einrichtungen organisiert?
  • Welche Voraussetzungen/Kenntnisse müssen die Platzpaten haben?
  • Wie soll/kann die Maßnahme in der Bevölkerung bekannt(er) gemacht werden?

Um Menschen mit Lebensmittelpunkt Straße gesellschaftlich besser zu integrieren, bietet sich eine Platzpatenschaft für einen konkreten, meist von offenen Szenen genutzten Ort an (z.B. Grünanlage, Straßenabschnitt, Bäume/Gebüsch, Haltestelle, öffentliche Toilette) für den sie dann eine → Ordnungspatenschaft übernehmen. Sie sind verantwortlich für die Sauberkeit sowie das Intakthalten des Platzes und sind als eindeutige Ansprechpersonen in der Stadtverwaltung oder einer sozialen Einrichtung vermerkt. Durch die verbesserte Pflege des ausgewählten Orts sollen ein höheres Sicherheitsempfinden und mehr Aufenthaltsqualität für alle Nutzenden entstehen. 

Aktiver eingebunden, werden Platzpatinnen und -paten stärker für den öffentlichen Raum sensibilisiert und durch eine strukturierte Beschäftigung in geordnete Lebensverhältnisse reintegriert. Je nach Größe des Ortes und dem verbundenen Arbeitsaufwand kann eine Platzpatenschaft im Rahmen einer geringfügigen Beschäftigung (sozialversicherungspflichtiger Mini-Job) ausgeübt werden oder in Form von bestimmten Vergünstigungen entlohnt werden, etwa durch Toiletten-Jetons oder monatlich einmalige kostenlose Übernachtungsmöglichkeiten.

Chancen und Herausforderungen:
  • Beteiligung und Integration von Marginalisierten
  • Möglichkeit zur Rückmeldung für Nutzende des Platzes (Mängelhinweise, Beschwerden)
  • Bitten und Anweisungen von Szeneangehörigen finden in der Szene unter Umständen mehr Gehör
  • Steigerung von Verantwortungs- und Pflichtgefühl den Platz sauber zu halten
  • Niedrigschwelligkeit führt ggf. zu erhöhtem Beschwerdeaufkommen
  • Durch Suchterkrankung ggf. unzuverlässige Ausführung der Platzpatenschaft