Zwei Hände halten eine grüne Dankeskarte mit dem Text: „Weil Sie aufgepasst haben, hat mein Sohn sein Fahrrad wieder.“ Die Karte trägt mehrfach den Schriftzug „Zivilcourage“.
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Kampagnen zur Zivilcourage

Zielsetzung:
  • Hinsehen und Eingreifen fördern und erhöhen
  • Potenzial von Menschenmengen nutzen
Praxisbeispiel: Niedersachsen
Zu beachten:
  • Umfang der Kampagnen (stadtweit oder kleinräumig)?
  • Wie häufig können Kampagnen initiiert werden (dauerhafte Organisation & Finanzierung)?
  • Wie kann Akzeptanz in der Bevölkerung gewährleisten werden?

Kommunale Kampagnen zur Förderung der Zivilcourage können sich an alle oder spezifische Alters- und Gesellschafts-klassen richten. Wichtig ist, dass Bürgerinnen und Bürger dauerhaft auf das Thema aufmerksam gemacht werden und mittels der Kampagnen lernen, im Ernstfall richtig zu reagieren. Das steigert nicht nur die Wahrscheinlichkeit einzugreifen, sondern kann auch das Sicherheitsempfinden in der Bevölkerung erhöhen: Weil man weiß, wie man helfen kann – aber auch weiß, dass man selbst Hilfe aus der Bevölkerung erwarten kann.

Neben → gezielten Infokampagnen der Polizei an Schulen oder bei Stadtfesten, kann über → Inszenierungen (theaterpädagogische Projekte) auf offener Straße auf das Thema aufmerksam gemacht werden. Zum Beispiel, indem auf einem Wochenmarkt Diebstahl vorgetäuscht wird. Nach (Nicht-) Eingreifen von Passantinnen und Passanten sollte die Situation offengelegt und mit den Beteiligten (Helfende, Beobachtende und denjenigen, die nicht eingegriffen haben) besprochen werden. Die Stadt kann parallel dazu offensiv für die Kampagnen werben, um ein beständiges öffentliches Bewusstsein zu schaffen. Sie kann Festivals und andere Kulturveranstaltungen fördern, die unter dem Motto „Zivilcourage“ stehen, in Zusammenarbeit mit örtlichen Vereinen Workshops zur Konfliktbewältigung im öffentlichen Raum anbieten oder Werbeaktionen starten (z.B. in Kooperation mit lokalen Gaststätten Bierdeckel als Informationsträger nutzen).

Chancen und Herausforderungen:
  • Personalintensiv
  • Konstante, zumindest regelmäßige Durchführung wichtig
  • Pädagogische Auf- und Nachbereitung
  • Motivation der Bürgerinnen und Bürger zur Teilnahme an Kursen und Workshops schwierig