Begrünter Innenhof mit Hängematte, Holzbänken, Spiel- und Sitzflächen, im Hintergrund Wohngebäude und Bäume.
© SiBa Werkzeugkasten 2020

Grätzloase

Zielsetzung:
  • Aufenthaltsqualität erhöhen
  • Belebung fördern
Praxisbeispiel: Wien
Zu beachten:
  • Wer ist die primäre Nutzergruppe (Anwohnende, Passanten, Randgruppen)?
  • Welche Bereiche eignen sich für eine Aufstellung?
  • Wer ist für die Maßnahme verantwortlich?

Öffentlicher Raum, insbesondere im Gebiet rund um den Hauptbahnhof, ist gekennzeichnet von einer hohen Nutzendenzahl, einem diversen Nutzungsspektrum, breiten Nutzendeninteressen und einer hohen Fluktuation auf verhältnismäßig kleiner Fläche. Eine Mehrfachnutzung von Freiraum gewinnt daher zunehmend an Bedeutung. Grätzloasen stellen eine Möglichkeit dar, städtische Freiräume durch Gestaltung umzufunktionieren und zu beleben. Das Ziel besteht in einer lebenswerten und fair geteilten Stadt mit sozial durchmischten Stadtvierteln sowie einer aktiv eingebundenen Bürgerschaft. Grätzloasen bieten eine nahezu unendliche Gestaltungsvielfalt: Ähnlich wie bei → Parklets können z.B. Flächen von Parkplätzen entlang von Straßen für die Installation von → konsumfreien Sitzgelegenheiten mit → Begrünung genutzt werden. An → autofreien Wochenenden kann die Straße bspw. als Fitnessraum dienen oder eine Brachfläche kann zu einem Ort des gemeinsamen Brotbackens im Holzofen werden.

Aufgrund des Leitgedankens von Grätzloasen – temporäre Mehrfachnutzung von öffentlichem Raum – sind die Aktionen im Rahmen dieser Maßnahme schnell auf- und wieder abgebaut. Sie können seitens der Bürgerschaft beantragt werden, was soziales Engagement und Verantwortungsübernahme für das eigene Stadtviertel fördert. Jedoch liegen damit auch Kosten, Haftung und Entfernung bei den Antragstellenden.

Chancen und Herausforderungen:
  • Belebung des öffentlichen Raums
  • Erhöhung Lebensqualität
  • Bürgerbeteiligung
  • Vielfältige Nutzung führt zu sozialer Durchmischung: unterstützt Interaktion und Kommunikation
  • Förderungsmöglichkeiten durch Kommune und Vereine
  • Hauptnutzung: warme Jahreszeit
  • Witterungsanfällig
  • Missbräuchliche Nutzung und Verschmutzung
  • Antragstellung bürokratischer Aufwand
  • Antragstellende tragen laufende Kosten