Mehrere Holzbausteine mit roten Dächern und Aufschriften wie „Hotel“, „Supermarkt“, „Restaurant“ und „Café“ stehen auf einem Tisch und bilden eine kleine Modellstadt ab.
© SiBa Werkzeugkasten 2020

Gewerbliche Durchmischung

Zielsetzung:
  • Eine vielfältige Gewerbelandschaft schaffen
  • Nähe von Arbeiten und Wohnen ermöglichen
Praxisbeispiel: Dresden, Hamburg, Tübingen
Zu beachten:
  • Liegen geeignete Gewerbeflächen für Konzepte vor?
  • Welche Gewerbearten sind geeignet?
  • Wie können Leerstände vermieden werden?

Bei der Entwicklung von Ortsteilen und Quartieren ist eine lebendige Durchmischung auf gewerblicher Ebene wichtig. Durchmischung kann hierbei einerseits als Vielfalt von unterschiedlichen Gewerbeformen, wie Kleingewerbe, Dienstleistungen und Handel verstanden werden. So können Strukturen wie die Dominanz von großen Warenhäusern in der Innenstadt beispielsweise durch die Ansiedlung kleiner lokaler Anbietenden durchbrochen werden. Andererseits entsteht eine Stadt der kurzen Wege, die durch die räumliche Nähe von Wohnstandort, Arbeitsplatz und Einkaufsmöglichkeiten geprägt ist. Um den Abzug des innerstädtischen Gewerbes zu verhindern, werden auch neue Ansätze wie das Konzept der Urbanen Produktion entwickelt, bei der Produktionsstätten in dicht besiedelten Gebieten entstehen sollen. Auch urbane Landwirtschaft mit Ansätzen wie dem Vertical Farming sorgt für eine Vitalisierung der Innenstädte durch die Reduktion von Leerstand. Gleichzeitig erfolgt eine Dezentralisierung der Arbeitsstandorte, weshalb die Pendelndenquote reduziert wird. Allerdings muss ein Nebeneinander von Wohnen und Arbeiten gut geplant sein, um beispielsweise Störungen des Wohnfriedens durch gewerbliche Nutzung zu verhindern. Zudem sind bauliche und rechtliche Anforderungen zu berücksichtigen.

Chancen und Herausforderungen:
  • Gewerbliche Durchmischung fördert Vielfalt / Chancen für Kleinstgewerbe
  • Räumliche Nähe von Wohnen und Arbeiten
  • Eine lebendige Durchmischung fördert das Interesse der Kundinnen und Kunden vor Ort zu kaufen
  • Kurze Wege und Regionalbezug fördern den Klimaschutz
  • Synergien aus der Kombination von Wohnen und Arbeiten / unterschiedlichen Gewerbeformen
  • Geeignete Gewerbeflächen (Größe, Ausstattung, Preis) müssen verfügbar sein
  • Bauliche und rechtliche Anforderungen müssen besonders bei der Zusammenführung von Wohnen und Arbeiten berücksichtigt werden