Ende 2019 begann in Ulm eine Testphase mit Schlafkapseln als Erfrierungsschutz für Obdachlose in kalten Winternächten. Das sog. „Ulmer Nest“ dient als letzte Notzuflucht, damit Obdachlose nicht ungeschützt im Freien übernachten müssen. Der Erfrierungsschutz ist für Menschen gedacht, die aus vielerlei Gründen nicht in Sammelunterkünften oder Übernachtungsheimen übernachten wollen oder können. Die Schlafkapsel ist eine längliche fünfeckige Konstruktion aus Holz und Stahlblech und mit technischen Sensoren ausgestattet. Diese Sensoren geben Informationen über die Belegung der Schlafkapsel, die Temperatur- und Frischluftzufuhr und gesundheitliche Bedrohungen (z.B. Rauchentwicklung) weiter. Die Schlafkapsel verfügt über einen Schließmechanismus, der im Notfall automatisch öffnet, und über eine einfache Versorgung mit Strom und Licht. Am nächsten Morgen weckt ggf. eine Person aus dem Streetwork-Team die schlafende Person auf, um ihren Zustand zu überprüfen und wenn nötig betreuende Maßnahmen einzuleiten. Werden Schäden oder Verunreinigungen hinterlassen, so werden die für die Beseitigung zuständigen Stellen verständigt. Auf diese Weise soll die Akzeptanz sowohl bei den Betroffenen als auch den Anwohnenden wachsen. Die Erprobung wird wissenschaftlich begleitet.