Auf einem weißen Untergrund liegen ein Löffel, sterile Tupfer, eine Spritze und Verbandmaterial.
© SiBa Werkzeugkasten 2020

Drogenkonsumraum

Zielsetzung:
  • Konsum im öffentlichen Raum mindern
  • Medizinische Versorgung von Suchtkranken
  • Weniger Drogentote durch Überdosierung
Praxisbeispiel: Berlin
Zu beachten:
  • Welcher Standort ist geeignet?
  • Welche Ge- und Verbote sollen in den Räumlichkeiten sowie rund um das Gebäude gelten (z.B. Drogenverkaufsverbot)?

Drogenkonsumräume sind Einrichtungen für die Drogenszene, in denen die Ausstattung für den (meist intravenösen) Konsum illegaler Drogen bereitgestellt wird. Um unhygienischen Drogenkonsum und das damit verbundene Infektionsrisiko zu reduzieren, werden sterile Spritzen und Einweghandschuhe angeboten sowie die Möglichkeit zur Desinfektion von Händen und Einstichstellen gegeben. Der Besitz der mitgebrachten Substanz zum Eigenverbrauch wird geduldet, mitgebrachte Utensilien dürfen allerdings nicht benutzt werden. Erst- oder Gelegenheitskonsum ist in den Einrichtungen nicht gestattet. Es besteht die Möglichkeit, an den Konsumraum angegliedert medizinische Beratung, eine Notfallversorgung und Informationen zur Ausstiegsberatung anzubieten.

Chancen und Herausforderungen:
  • Konsum spielt sich nicht mehr im öffentlichen Raum ab
  • Prävention von Todesfällen in Zusammenhang mit Überdosierung
  • HIV-Prävention
  • Medizinische Versorgung möglich
  • Enge Anbindung an das Hilfesystem möglich
  • Drogenszene konzentriert sich auf die Umgebung der Druckräume
  • Eine zentrale Anlaufstelle zieht auch Drogenhändler an → Zugänglichkeit von Drogen steigt