Cybersicherheitsmonitor

Der Cybersicherheitsmonitor (CyMon) ist eine repräsentative Online-Befragung im Auftrag des Bundesamtes für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) und der Polizeilichen Kriminalprävention (ProPK), um den aktuellen Kenntnisstand, das Schutzverhalten und die Betroffenheit der Bevölkerung zum Thema IT-Sicherheit und Cyber-Kriminalität zu ermitteln.
Als Fokus haben ProPK und BSI 2025 den Blick auf den „Digitalen Familienalltag“ in Deutschland gerichtet. Die Fragen richteten sich an Eltern und deren Umgang mit Schutzmaßnahmen und der Kommunikation mit ihren Kindern von 3 bis 17 Jahren. Die Ergebnisse zeigen, die Mehrheit der Kinder und Jugendlichen sind bereits in jungen Jahren Gefahren im Internet ausgesetzt.
Digitaler Familienalltag: Cybersicherheit für Kinder
Doch was ist die Rolle von Eltern im sicheren Umgang mit digitalen Gefahren und wie können sie mit ihren Kindern bereits im Kleinkindalter den Grundstein legen, dass sich ihre Kinder möglichst sicher im Internet bewegen und Täterstrategien schon früh erkennen? Der CyMon Fokusteil zeigt auf, wie Familien ganz aktuell mit der zunehmenden Digitalisierung umgehen, wo Handlungsbedarfe bestehen und insbesondere, wo Eltern und Interessierte Personen die fehlenden Informationen finden.
Wenige Eltern klären über Sicherheitsrisiken auf
Eine Kernerkenntnis ist, dass weniger als ein Drittel der Eltern ihre Kinder vor dem Kauf internetfähiger Geräte über Cybersicherheitsrisiken aufklärt. Wenn Gespräche über IT-Sicherheit stattfinden, konzentrieren sie sich altersabhängig auf verschiedene Aspekte: Bei jüngeren Kindern (unter 6 Jahren) stehen oft erlaubte Webseiten und Apps im Vordergrund. Mit Kindern zwischen 6 und 17 Jahren werden hingegen am häufigsten über Cybergrooming gesprochen (51% der Eltern bei 6-13-Jährigen; 53% bei 14-17-Jährigen) sowie der Umgang mit unangemessenen Inhalten thematisiert. Technische Schutzmaßnahmen wie das Absichern eigener Accounts oder das Erkennen von Onlinebetrug werden seltener besprochen. Dies betrifft beispielsweise nur 31% der Eltern von 6-13-Jährigen und 41% der Eltern von 14-17-Jährigen, wenn es um das Absichern von Accounts geht.

Sprechen Sie mit Ihrem Kind bzw. Ihren Kindern über Online-Aktivitäten und Gefahren im Internet?
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Schon kleine Kinder erleben unangemessene Inhalte online
Trotz dieser Bemühungen berichten über ein Drittel der Eltern, dass ihre Kinder bereits mit Gefahrenszenarien konfrontiert waren: Bei Kindern zwischen 6 und 13 Jahren sind es 37%, bei 14-17-Jährigen sogar 43%. Zu den am häufigsten erlebten Szenarien zählen dabei unangemessene Inhalte (17% bei 6-13-Jährigen, 16% bei 14-17-Jährigen) und Cybermobbing (14% bei 6-13-Jährigen, 13% bei 14-17-Jährigen). Diese Ergebnisse unterstreichen die dringende Notwendigkeit, Eltern in ihrer Rolle als Vermittelnde und Vorbilder zu stärken. Sowohl das BSI als auch die Polizeiliche Kriminalprävention (ProPK) unterstützen Eltern aktiv mit niedrigschwelligen Handlungsempfehlungen, darunter Tipps für den digitalen Familienalltag und Materialien zur Prävention von Gefahren wie Cybergrooming.
Ein Blick ins Dunkelfeld
Umfassende Zahlen, Details und weitere Erkenntnisse zu diesen Tendenzen und Fragestellungen des digitalen Familienalltags können Sie im vollständigen Cybersicherheitsmonitor 2025 nachlesen, der auf dieser Seite kostenlos als PDF zum Download bereitsteht.
Bürgerbefragung zur Cybersicherheit
Der Cybersicherheitsmonitor (CyMon) ist ein Kurzbericht einer gemeinsam von der Polizeilichen Kriminalprävention (ProPK) und des Bundesamt für Sicherheit in der Informatinostechnik (BSI) durchgeführten Dunkelfeld-Studie, die seit 2019 jährlich den Kenntnisstand, das Informations- und Schutzverhalten der Bevölkerung im Bereich IT-Sicherheit und Cyberkriminalität untersucht.
Der Bericht definiert Cyberkriminalität und beleuchtet die persönlichen Erfahrungen der Bürgerinnen und Bürger mit Online-Straftaten, inklusive erlittener Schäden und deren Reaktionen darauf.
Der Cybersicherheitsmonitor zeigt: Obwohl ein Großteil der Bevölkerung sich des Risikos bewusst ist, die Informations- und Schutzbereitschaft tendenziell sinkt, und dass besonders junge und ältere Menschen sorgloser mit den Gefahren im Internet umgehen.
Aus den Ergebnissen der gemeinsam jährlich durchgeführten Bürgerbefragung werden Trends und Informationsbedarfe abgeleitet, um auf dieser Grundlage Bürgerinnen und Bürger zielgerichtet Informationsmaterialien und Präventionstipps über Schutzmöglichkeiten und Risiken im Internet zur Verfügung stellen zu können. Damit soll im Rahmen des digitalen Verbraucherschutzes das Risikobewusstsein erhöht, die Beurteilungsfähigkeit gestärkt und die Lösungskompetenz bezüglich Online-Kriminalität gesteigert werden.
Das diesjährige Fokusthema beleuchtet den „digitalen Familienalltag“ respektive das Verhalten von Eltern im Umgang mit IT-Sicherheit ihrer Kinder, wie also Eltern ihre Kinder im Internet schützen und wo noch Handlungsbedarf besteht
Befragungsergebnisse (Auswahl, Zusammenfassung)
Die Ergebnisse der aktuellen Befragung zeigen auf, dass obwohl ein Großteil der Bevölkerung sich des Risikos bewusst ist, die Informations- und Schutzbereitschaft tendenziell sinkt, und dass besonders junge und ältere Menschen sorgloser mit den Gefahren im Internet umgehen. Das Informations- und Schutzverhalten der Bevölkerung im Bereich Cybersicherheit ist zwar insgesamt relativ stabil, zeigt im Vergleich zu den Vorjahren aber eine leicht negative Tendenz.
- Nur noch 14% (2024: 16 Prozent) informieren sich regelmäßig über Cybersicherheit.
- Jede/r Vierte (25 Prozent) informiert sich "eigentlich nie" (2024: 23 Prozent).
- Rund 4 von 10 Befragten geben an, sich hin und wieder zu informieren (2025: 40%, 2024: 41%).
- Etwa jede/r Fünfte (19 Prozent) informiert sich stabil im Problemfall ( 2024: 18 Prozent).
Personen, die in den letzten 12 Monaten von Cyberkriminalität betroffen waren, informieren sich zwar häufiger – davon etwa ein Viertel (23 Prozent) regelmäßig und mehr als 4 von 10 Betroffenen (43 Prozent) zumindest hin und wieder – doch auch hier zeigt sich ein leichter Trend zu weniger Information.
Das Internet wird mit 62 Prozent, mit Abstand am häufigsten als Informationsquelle zum Thema Cybersicherheit genutzt. Familie, Freunde, Bekannte folgen mit 38 Prozent als zweitwichtigste Informationsquelle für diejenigen, die sich mindestens im Problemfall aktiv informieren. Es folgen soziale Netzwerke (32 Prozent), Fernsehen (26 Prozent) und Videos/Tutorials (20 Prozent).
Entsprechend am wichtigsten sind Informationssuchenden weiterhin Tipps für den Ernstfall (51%), Erkennungszeichen von Kriminalität im Internet (49%) und Anleitungen zur präventiven Absicherung (46%). Die Funktionsweisen von Technologien haben dagegen konstant geringere Relevanz (stabil 22%).
Welche Schutzmaßnahmen werden ergriffen und warum gibt es Sorglosigkeit?
Auch hinsichtlich des Schutzverhaltens vor Gefahren im Internet setzt sich im Vergleich zum Vorjahr ein leichter Trend zu mehr Sorglosigkeit weiter fort. Die große Mehrheit der Befragten kennt dabei Schutzmaßnahmen.
- Am bekanntesten verbleiben aktuelle Antivirenprogramme (57%) und sichere Passwörter (54%). Diese werden auch am häufigsten genutzt, jeweils 44% der Befragten (2024: je 47%; 2023: 54% bzw. 53%).
- Neue abgefragte Maßnahmen wie passwortloses Anmelden, Verzicht auf das Anschließen an fremde Schnittstellen, Verzicht auf Nutzung öffentlicher Netzwerke und Verzicht auf Anschließen fremder Geräte sind 24-29% bekannt und werden von 14-19% umgesetzt.
Von den 19 in 2025 und 2024 abgefragten Schutzmaßnahmen sind aktuell im Durchschnitt 6,1 (2024: 6,4) bekannt; im Schnitt werden 3,8 (2024: 3,9) auch angewandt. Mit zunehmendem Alter ist weiterhin ein leichter Anstieg bei der Nutzung von Schutzmaßnahmen zu erkennen: Während in der jüngsten Gruppe (16-22-Jährige) im Schnitt 3,1 Maßnahmen genutzt werden, sind es 2025 die über 49-Jährigen, die mindestens 4,1 Maßnahmen nutzen. Führend ist 2025 die Altersgruppe 50-59 Jahre, die stabil seit 2023 4,2 Maßnahmen nutzt.
Mehr als die Hälfte der Befragten (58%) hält ihr Risiko für Cyberkriminalität für eher/sehr gering bis ausgeschlossen, womit sich erneut ein leichter Anstieg der Unbesorgten im Jahresvergleich zeigt (2024: 56%; 2023: 50%). Am wenigsten besorgt sind 2025 die Ältesten mit 62% und die Jüngsten mit 60%.
Befragte, die ihr Risiko, von Cyberkriminalität betroffen zu sein, sehr/eher hoch einschätzen (34% der Befragten), kennen und nutzen weiterhin etwas weniger Schutzmaßnahmen – hier sind es im Durchschnitt nur noch 5,8 bekannte und 3,7 genutzte Maßnahmen. Die Gegengruppe, die ihr Risiko sehr/eher gering einschätzt (56% der Befragten), kennt 6,3 Maßnahmen und nutzt 3,9, sodass auch hier ein Rückgang zu sehen ist. Stabil gibt nur ein geringer Teil der Befragten an, überhaupt keine Schutzmaßnahmen zu nutzen (9%), was bedeutet, dass fast jede/r Zehnte vollkommen ungeschützt ins Internet geht.
Warum werden Schutzmaßnahmen nicht genutzt?
- Diese Personen fühlen sich entweder allgemein sicher (30% (2024: 29%)).
- Oder es ist ihnen zu kompliziert (24% (2024: 26%)).
- Etwa jede/r Fünfte fühlt sich überfordert (20% (2024: 22%)).
- Ähnlich viele stimmen der Aussage „Ich weiß nicht, was ich tun soll, weil überall etwas Anderes empfohlen wird.“ zu (19% (2024: 21%)).
Persönliche Erfahrungen mit Cyberkriminalität
Wie viele Menschen sind von Cyberkriminalität betroffen?
Eine positive Tendenz zeigt sich bei der Betroffenheit von Cyberkriminalität: Nur noch gut jede/r Fünfte ist 2025 schon einmal betroffen gewesen (22% (2024: 24%; 2023: 27%)). Erfreulich ist auch, dass in diesem Jahr nur jede/r dritte Betroffene eine solche Straftat mindestens einmal in den vergangenen zwölf Monaten erlebt hat (33% (2024: 42%; 2023: 44%)). Die Rückgänge sind positiv zu bewerten.
Die grundsätzlich schon einmal von Cyberkriminalität Betroffenen berichten weiterhin am häufigsten von:
- Betrug beim Online-Shopping (30%)
- Fremdzugriff auf einen Online-Account (21%)
- Dem Einschleusen von Schadsoftware wie Viren oder Trojanern (18%)
- Phishing (18%)
- Identitätsdiebstahl (16%)
- Betrug mittels Messenger-Dienst (10%)
- Betrug durch falsche Supportmitarbeiter (9%)
- Betrug beim Online-Banking (6%)
In Kategorien zusammengefasst waren in den letzten 12 Monaten Betrug allgemein (seit 2024 inklusive Online-Banking), Betrug beim Online-Shopping (22%) und Datendiebstahl (20%) die am häufigsten erlebten Straftaten. Datendiebstahl scheint damit an Relevanz zu verlieren. Betrug bleibt stabil das häufigste Delikt.
Welche Schäden entstehen durch Cyber-Angriffe?
Stabil haben in den vergangenen Jahren insgesamt mehr als 8 von 10 Betroffene durch Cyber-Angriffe einen Schaden hinnehmen müssen (2025: 85%; 2024: 85%).
Dabei handelte es sich 2025 vorrangig um:
- Finanzielle Schäden (33%)
- Vertrauensverlust in die entsprechenden Online-Dienste (27%)
- Emotionale Schäden wie Kränkung oder Angst (25%)
- Zeitliche Schäden (21%)
- Verlust von Daten (16%)
Wie reagieren Betroffene auf Cyber-Straftaten?
- Betroffene von Cyberkriminalität haben sich anders als in den Vorjahren am häufigsten an den Betreiber des betroffenen Dienstes gewandt (33%), damit aber dennoch etwas seltener als 2024.
- 3 von 10 Betroffenen haben Anzeige bei der Polizei erstattet (31%).
- Ähnlich viele haben sich selbst geholfen (30%).
- Wieder etwas häufiger als im Vorjahr wurden Freunde und Familie um Hilfe gebeten (21%).
- 7% haben überhaupt nicht reagiert und damit etwas mehr als im Vorjahr.
Mehr als die Hälfte der von Datendiebstahl Betroffenen hat sich an den Betreiber des betroffenen Dienstes gewandt (53%), so wie etwa jede/r Dritte von Betrug bzw. Betrug beim Online-Shopping Betroffene. Gut jeder dritte Fall von Datendiebstahl, Betrug oder Betrug beim Online-Shopping wurde bei der Polizei angezeigt.
E-Mail-Sicherheit und digitale Gewalt: Eine Bestandsaufnahme
Die große Mehrheit der Befragten (87%) hält Betrug per E-Mail für technisch möglich. Am häufigsten wird ein Anhang mit Schadprogramm befürchtet (65%), gefolgt von gefälschten Links (59%) und gefälschten Absendern (58%). Dass eine dritte Person mitliest, wird am seltensten für technisch möglich gehalten (32%).
Jede/r Vierte hat schon digitale Gewalt erlebt (25%). Am häufigsten wurden Benutzerkonten von Unbefugten genutzt (10%), Online-Aktivitäten ohne Erlaubnis kontrolliert (8%) oder technische Geräte zur Überwachung missbraucht (6%). Der Mehrzahl der Betroffenen sind die Täter unbekannt (77%).
Wichtigste Schlussfolgerungen und Handlungsempfehlungen
Der Cybersicherheitsmonitor 2025 zeigt, dass der Informationsstand der Bevölkerung zum Thema Cybersicherheit im Vergleich der letzten drei Jahre (2023-2025) zwar relativ stabil ist, aber eine leichte rückläufige Tendenz aufweist. Beunruhigend ist, dass mittlerweile jede/r vierte Befragte angibt, sich nie über Cybersicherheit zu informieren, selbst unter den Betroffenen.
Ein weiterer wichtiger Punkt ist der Anstieg der Sorglosigkeit im Jahresvergleich. Sowohl die jüngsten als auch die ältesten Befragten schätzen ihr Risiko, von Cybekriminalität betroffen zu sein, als eher gering ein.
Auch die Nutzung von Schutzmaßnahmen ist tendenziell leicht rückläufig. Wichtigste Gründe für die Nichtnutzung von Schutzmaßnahmen verbleiben einerseits ein allgemeines Sicherheitsgefühl und andererseits Überforderung.
Insgesamt unterstreichen die Studienergebnisse die anhaltende Relevanz von Cyberkriminalität im Alltag der Bürger und die Notwendigkeit fortgesetzter Zusammenarbeit zwischen dem BSI und ProPK, um die digitale Sicherheit der Bevölkerung zu stärken.
Methodik der Datenerhebung
Der Cybersicherheitsmonitor ist eine sogenannte Dunkelfeldstudie. Das bedeutet, dass im Rahmen der direkten Befragung der Bevölkerung auch der Teil an Kriminalität abgebildet werden kann, der der Polizei ansonsten unbekannt bleiben würde – im Gegensatz zur Polizeilichen Kriminalstatistik, die ausschließlich der Polizei bekannt gewordene Fälle von Straftaten einschließlich strafbewehrter Versuche erfasst.
Die Befragung richtet sich an die deutschsprachige Bevölkerung im Alter ab 16 Jahren, die in einem Privathaushalt in Deutschland lebt und über einen Internetzugang verfügt (Zielgruppe). Für die Erhebung im Jahr 2025 wurden 3.061 Personen (netto) mittels Computer Assisted Web Interviewing (CAWI) befragt. Die Feldarbeit erfolgte vom 3. bis 7. Februar 2025. Die repräsentative Stichprobe wurde anhand der Merkmale Alter, Geschlecht, Bildung und Bundesland aus dem Bilendi/respondi Online-Access-Panel gezogen. Die ausgewiesenen Ergebnisse wurden anhand der Bevölkerungsstrukturmerkmale Geschlecht, Alter, Bildung und Bundesland in Deutschland gewichtet, um eine repräsentative Strukturgleichheit der Stichprobe mit der Grundgesamtheit zu erzielen.














