"Taschengeld-Treffen": Digitale Ausbeutung statt harmloser Verabredung

Was sich hinter "Taschengeld-Treffen" verbirgt und wie Sie Ihre Kinder schützen.

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"Taschengeld-Treffen" sind kein harmloser Trend, sondern ein wachsendes Phänomen sexueller Ausbeutung im Internet. Immer häufiger nutzen Täter Online-Portale und Messenger-Dienste, um Minderjährige in scheinbar freiwillige Treffen zu verwickeln. Was für Jugendliche wie eine „einfache Möglichkeit, Geld zu verdienen“ erscheint, ist rechtlich klar sexueller Missbrauch – mit gravierenden psychischen und körperlichen Folgen für die Betroffenen.

 

Was sind "Taschengeld-Treffen"?

"Taschengeld-Treffen" sind Verabredungen, bei denen sexuelle Handlungen gegen geringe Geldbeträge oder Geschenke angeboten werden. Was vom Begriff her harmlos klingt, ist eine Form der sexuellen Ausbeutung von Kindern und Jugendlichen. Diese Ausbeutung kann sowohl digital stattfinden, beispielsweise durch intime Bilder, Videos oder Livestreaming, als auch analog mit körperlichem Kontakt.

 

Wie die Anbahnung online erfolgt

Online-Anzeigenportale und Dating-Plattformen spielen eine zentrale Rolle bei der Kontaktanbahnung. Auf solchen Plattformen werden oft gezielt Anzeigen geschaltet. Nach einem ersten Online-Kontakt wechselt die Kommunikation häufig in privatere, nicht öffentlich einsehbare Kanäle wie verschlüsselte Messenger-Dienste.

 

Warum Minderjährige betroffen sind – und wer die Täter sind

Jugendliche erfahren oft über ihren Freundes- und Bekanntenkreis von „TG-Treffen“ und sehen darin zunächst eine "einfache Möglichkeit, Geld zu verdienen". Das Gefühl, bei „Taschengeld-Treffen“ keinem Zwang ausgesetzt zu sein, biete den Jugendlichen eine vermeintliche Kontrolle und Sicherheit. Betroffene nehmen sich auch deshalb selbst oft nicht als Opfer sexueller Gewalt wahr, oder fühlen sich oft schuldig, was das Suchen von Hilfe erschwert. Dabei können Minderjährige die Risiken und gravierenden Folgen kaum abschätzen. Die Täter bei diesen "Taschengeld-Treffen" sind überwiegend erwachsene Männer und gehören allen gesellschaftlichen Schichten an.

 

Rechtliche Einordnung

Rechtlich sind "Taschengeld-Treffen" mit Personen zwischen 14 und 18 Jahren immer als sexueller Missbrauch von Jugendlichen (§ 182 StGB) einzustufen. Minderjährige können ihrer eigenen Ausbeutung rechtlich nicht zustimmen, selbst wenn sie scheinbar "freiwillig" handeln. Bei sexuellen Handlungen mit Personen unter 14 Jahren handelt es sich grundsätzlich um sexuellen Missbrauch von Kindern (§ 176 StGB).

Weitere detaillierte Informationen zu diesem Phänomen und umfassende Handlungsempfehlungen finden Sie in der Studie von ECPAT Deutschland unter: https://ecpat.de/publikationen/#tgtreffen.

 

Tipps für Eltern und Bezugspersonen

  1. Reden Sie offen und schaffen Sie Vertrauen durch Zuhören: Sprechen Sie regelmäßig und altersgerecht mit Ihrem Kind über die Risiken im Internet, einschließlich Phänomenen wie „Taschengeld-Treffen“. Fördern Sie eine vertrauensvolle Beziehung, damit Ihr Kind sich jederzeit an Sie wenden kann.
  2. Achten Sie auf Warnsignale: Nehmen Sie Veränderungen im Verhalten Ihres Kindes, wie Rückzug, Stimmungsschwankungen oder unerklärliche Besitzgüter, ernst. Diese könnten Hinweise auf Probleme oder Belastungen sein.
  3. Suchen Sie professionelle Hilfe: Zögern Sie nicht, bei Verdacht oder konkreten Anzeichen für sexuelle Ausbeutung, wie „Taschengeld-Treffen“, professionelle Beratungsstellen oder die Polizei zu kontaktieren. Es gibt viele Stellen, die unterstützen.

 

Präventionstipps für Jugendliche

  1. „Taschengeld-Treffen“ ist sexuelle Ausbeutung: Auch wenn es sich vermeintlich "freiwillig" anfühlt oder nach einer "einfachen Möglichkeit, Geld zu verdienen" klingt, ist es sexuelle Ausbeutung.
  2. Sprich darüber – du bist nicht allein: Wenn du Fragen hast, unsicher oder betroffen bist, vertraue dich einer Person an, der du glaubst. Es gibt keinen Grund, sich dafür zu schämen.
  3. Nutze Hilfsangebote: Zögere nicht, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen – das kannst Du auch anonym. Es gibt Stellen, die speziell für dich da sind und dir Unterstützung bieten.

 

Wichtige Anlaufstellen für Hilfesuchende

 

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Das steckt hinter "Taschengeld-Treffen"