Anzahl der Straftaten des sexuellen Missbrauchs von Minderjährigen weiter auf hohem Niveau

Hinweise auf Verdachtsfälle von kinder- und jugendpornografischen Inhalten nehmen weiter zu. Im Jahr 2024 ist die Anzahl der polizeilich registrierten Straftaten des sexuellen Missbrauchs von Kindern und Jugendlichen nach jahrelangem Anstieg nahezu konstant geblieben.

Wichtige Aufklärungsarbeit

Die Zahlen des Bundeslagebildes Sexualdelikte zum Nachteil von Kindern und Jugendlichen 2024 macht deutlich, wie wichtig Aufklärungsarbeit bei jungen Menschen und deren Umfeld ist.

Die aktuellen Fallzahlen bewegen sich mit 16.354 Fällen bei Kindern sowie 1.191 Fällen bei Jugendlichen dennoch weiterhin auf einem hohen Niveau und über dem Fünf-Jahres-Durchschnitt.

Die erfassten Fälle in Zusammenhang mit jugend­­pornografischen Inhalten sind – wie schon im Vorjahr – gestiegen. Hierbei stieg die Anzahl der Fälle um 8,5 Prozent auf 9.601.

Im Gegensatz dazu sind die registrierten Straftaten rund um kinderpornografische Inhalte und der sexuellen Ausbeutung zum Nachteil von Minderjährigen gesunken. Dennoch bleibt die Zahl mit 42.854 Fällen bei der Herstellung, Verbreitung, dem Erwerb und Besitz von kinder­pornografischen Inhalten weiterhin auf einem hohen Niveau.

Präventionskampagne "Sounds Wrong"

Sounds Wrong kämpft gegen die Verbreitung von Missbrauchsdarstellungen - und ruft dazu auf, fragwürdige Fotos und Videos nicht zu teilen, sondern am besten direkt zu melden: medlen statt teilen. 

Die Präventionskampagne widmet sich genau dieser Problematik und klärt über den Umgang mit Nacktbildern in Chatgruppen auf. Die Gruppe der sogenannten "Selbstfilmer" wird durch das Video "Halte Noah auf" in Hinblick auf das Teilen von Nacktaufnahmen sensibilisiert. Nur allzuleicht landen diese zuerst als privat gedachten Aufnahmen in öffentlichen Chats, Messengergruppen oder anderen Medien. 

Hinweise auf Verdachtsfälle von kinder- und jugend­porno­grafischen Inhalten nehmen weiter zu

Das BKA erhält als Zentralstelle täglich hunderte Ver­dachtsmeldungen auf kinder- und jugend­pornografische Inhalte des National Center for Missing and Exploited Children (NCMEC). Im Jahr 2024 gingen 205.728 Hinweise ein.

Etwas mehr als die Hälfte dieser Meldungen (106.353 Hinweise) waren nach deutschem Recht strafrechtlich relevant.

Quelle: Bundeslagebild Sexualdelikte zum Nachteil von Kindern und Jugendlichen, 21. August 2025