Radikalisierung erkennen und richtig handeln

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Es ist ein schleichender Prozess und wird in der Gesellschaft oft nicht bemerkt - Radikalisierung bei Jugendlichen und Erwachsenen. Doch wer sollte eine Entwicklung in eine extremistische Richtung zuerst bemerken, wenn nicht das nahe Umfeld der Person? Wir haben Tipps zusammengestellt.

Um Radikalisierung frühzeitig zu erkennen, gilt es, Veränderungen im Verhalten der betreffenden Person zu bemerken und richtig zu deuten. Dabei hilft es, eine Person bereits gut zu kennen. Auch bei losen Bekanntschaften und im erweiterten Freundes- und Familienkreis ist es wichtig, auf radikale Meinungen und die Verbreitung dieser zu achten.

Im persönlichen Umgang mit diesen Mitmenschen kommt es darauf an, zuzuhören und die Position des Gegenübers zu hinterfragen. Den Kontakt bei Bekannten und Freunden einfach abzubrechen, führt dazu, dass die Person sich weiter isoliert. Besser ist es, Hilfestellung zu geben und zumindest lockeren Kontakt zu halten, um weitere Radikalisierungsschritte mitzubekommen.

Zivilcourage

Zivilcourage spielt dabei eine zentrale Rolle. Nur wer hinschaut und hinhört, merkt die Veränderung eines, womöglich sogar recht ruhigen und unauffälligen, Mitmenschens. Genauere Informationen finden Sie bei Zivile Helden oder in unserem Bereich Extremismus.

 

Sechs Tipps für richtiges Verhalten bei Radikalisierung

1. Hinterfragen

Es hilft mehr, zu hinterfragen statt zu belehren. So kann auf mögliche Widersprüche in der Argumentation hingewiesen werden. Einfaches Belehren führt eher zu Abwehrreaktionen.

2. Widerspruch

Äußerungen, in denen es um die Abwertung zum Beispiel von sogenannten "Ungläubigen" geht, sollten nicht unwidersprochen im Raum stehen bleiben. Reagieren Sie auf abwertende Äußerungen und widersprechen diesen.

3. Grenzen setzen

Betroffene sollten nicht ignoriert werden. Respekt gegenüber der Person ist wichtig. Dabei sollte jedoch absolute Intoleranz gegenüber radikalen Einstellungen formuliert werden. Setzen Sie Grenzen, versuchen Sie aber nicht den Kontakt komplett zu vermeiden.

4. Hilfe anbieten

Keine Vorwürfe machen. Bietet Sie immer wieder Unterstützung an. Vermeiden Sie, den Kontakt abzubrechen. Zeigen Sie Respekt und zeigen Sie Interesse am Leben des Betroffenen.

5. Gemeinsam wirken

Arbeiten Sie zum Beispiel bei Jugendlichen eng mit Lehrern zusammen. Bitten Sie Andere im nahen Umfeld der Betroffenen um Hilfe. Behalten Sie Informationen nicht für sich, sondern suchen Sie Hilfe.

6. Beweise sichern

Sollten Ihnen Hinweise im Netz begegnen, sichern Sie diese per Screenshot. Ein Screenshot kann sowohl direkt am Computer, im Browser und auch auf dem Smartphone erstellt werden. Im besten Fall sind auf dem Screenshot auch Datum und Uhrzeit zu sehen. Sprachnachrichten nicht löschen. Auch das können Beweise sein.

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