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nicht-wegschieben.de – Gemeinsam gegen sexuellen Missbrauch

"Ich höre zu" kann Missbrauch beenden.

© BMFSFJ/UBSKM

Es liegt in der Verantwortung von uns Erwachsenen, aufmerksam hinzusehen, zuzuhören und zu handeln. Denn sexualisierte Gewalt an Kindern findet häufig im engen Bekannten- oder Familienkreis bzw. im häuslichen Umfeld statt. Die Kampagne „Schieb den Gedanken nicht weg!“ will dafür sensibilisieren und bietet Informationsangebote in mehreren Sprachen.

Kindesmissbrauch findet meist im engen Bekannten- oder Familienkreis statt

Die enge Beziehung zwischen den Tätern und Betroffenen ist ein entscheidender Grund dafür, dass sexualisierte Gewalt an Kindern zu selten bekannt wird. Das Dunkelfeld gilt als entsprechend hoch.

Das Problem spiegeln die Umfrageergebnisse einer FORSA-Umfrage (Oktober 2021) wider: Fast 90 Prozent der Befragten halten es zwar für wahrscheinlich, dass sexualisierte Gewalt vor allem in Familien stattfindet. Trotzdem halten es gleichzeitig 85 Prozent für unwahrscheinlich oder ausgeschlossen, dass dies in ihrer eigenen Familie passiert oder passieren kann.

Die Polizeiliche Kriminalstatistik 2022 bestätigt jedoch: Rund 22% der Betroffenen war mit der Täterin oder dem Täter verwandt und weitere 30% unterhielten eine informelle soziale Beziehung, d.h. Freundschaft oder Bekanntschaft, zur Täterin oder zum Täter. Bei weniger als einem Drittel (29,4% bzw. 5.040 Betroffene) der insgesamt 17.168 Opfer bestand keinerlei Bekanntschaft zur Täterin oder zum Täter.

Ausführliche Hintergrundinformationen, Zahlen und Fakten bietet das Bundeskriminalamt im Bundeslagebild 2022 „Sexualdelikte zum Nachteil von Kindern und Jugendlichen“.

Bundeslagebild „Sexualdelikte zum Nachteil von Kindern und Jugendlichen“

zum BKA-Lagebild

 

„Schieb den Gedanken nicht weg!“

Das Bundesministerium für Familien, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) und die Unabhängige Beauftragte für Fragen des sexuellen Kindesmissbrauchs (UBSKM) wollen mit der Kampagne Schieb den Gedanken nicht weg! genau hier ansetzen und einen Perspektivwechsel erreichen: Sexualisierte Gewalt gegen Kinder und Jugendliche kann es auch in der eigenen Familie, dem eigenen Umfeld, in Schulen oder Vereinen geben.

Jede und jeder kann den Unterschied ausmachen und sexualisierte Gewalt verhindern, wenn der Gedanke zugelassen wird, dass sie auch die eigenen Kinder bzw. Minderjährige, die man kennt, treffen kann. Die Kampagne soll Zweifel an der bisherigen Annahme säen, das sexualisierte Gewalt nur "woanders" stattfindet und die Bedeutung von Verantwortung und Aufmerksamkeit von uns Erwachsenen hervorheben. Denn Kinder können sich allein nicht helfen!

Machen Sie den Unterschied. Die Materialien zur Kampagne bieten Unterstützung und Hilfe und sind teils in mehreren Sprachen verfügbar.

Informationsmaterial zur Kampagne

 

Hilfe bei Verdacht auf sexuellen Kindesmissbrauch

Es gibt Beratungsstellen und andere Angebote, die bei einem Verdacht auf sexuelle Gewalt gegen Kinder betreuend zur Seite stehen. Auch die Polizei hat dafür entsprechende Fachdienststellen eingerichtet.

  • Schützen Sie Kinder durch Ihr Wissen. Informieren Sie sich über Fakten und Risiken – Unkenntnis begünstigt Missbrauch.
  • Schützen Sie Kinder durch Ihre Offenheit. Machen Sie Missbrauch nicht zum Tabuthema – damit helfen Sie Opfern, sich anzuvertrauen.
  • Schützen Sie Kinder durch Ihre Aufmerksamkeit. Oft gibt es Signale für Missbrauch - seien Sie aufmerksam.
  • Schützen Sie Kinder durch Ihr Vertrauen. Vertrauen Sie den Aussagen von Kindern. Kinder erfinden selten eine an Ihnen begangene Straftat.
  • Schützen Sie Kinder durch Ihr Handeln. Kümmern Sie sich um betroffene Kinder, holen Sie sich Hilfe und erstatten Sie Anzeige. Kinder können den sexuellen Missbrauch nicht beenden, sie brauchen die Hilfe von Erwachsenen.

 

Alle Infos sowie Sharepics zur Kampagne finden Sie auf www.nicht-wegschieben.de.

nicht-wegschieben.de

Hilfetelefon sexueller Missbrauch (anrufen)

Missbrauch verhindern

In der Onlinedatenbank ODABDS finden Sie Hilfs- und Unterstützungsangebote für Betroffene von Straftaten in Ihrer Nähe.

odabs.org