Unterstützen Sie auch Kinder und Jugendliche, die von Hass im Netz betroffen sind!
Was ist Hassrede?
Hassrede oder auch Hatespeech genannt, bezeichnet strafbare Äußerungen, Kommentare, Abbildungen oder Filmaufnahmen, die eine Person oder Personengruppe aufgrund ihrer Sexualität, religiösen oder ethnischen Zugehörigkeiten bedrohen oder beleidigen. Die über das Internet, die sozialen Netzwerke oder per Messenger wie WhatsApp verbreiteten Inhalte, können extremistisch, rassistisch, antisemitisch, sexistisch, homophob, holocaustverleugnend oder gewaltverherrlichend sein. Solche Inhalte finden sich oft in Kommentarspalten sozialer Netzwerke oder werden auch über sogenannte Fake-Accounts verbreitet.
Jugendliche werden im Netz mit Beleidigungen und Hass konfrontiert
Hass im Netz ist kein Kavaliersdelikt, und die Konfrontation mit problematischen Inhalten ist weit verbreitet. Jugendliche werden im Netz nahezu regelmäßig mit Beleidigungen und Hass konfrontiert. Laut der JIM-Studie 2024 gaben 11 Prozent der Jugendlichen an, im Monat vor der Befragung persönlich online beleidigt worden zu sein. Generell berichten 57 Prozent von beleidigenden Kommentaren im Netz. Den Kontakt mit Hate Speech - also öffentlichen Äußerungen, die Hass gegenüber bestimmten Gruppen zum Ausdruck bringen oder zu Gewalt gegen bestimmte Gruppierungen aufrufen - gaben 40 Prozent der Jugendlichen an.
Mädchen berichten dabei häufiger als Jungen von beleidigenden Kommentaren, sowohl allgemeiner Natur als auch gegen sich persönlich. Die JIM-Studie 2024 hebt hervor, dass die Wahrnehmung solcher negativen Inhalte über fast alle abgefragten Bereiche eine leichte Zunahme im Vergleich zum Vorjahr zeigt. Nur noch 23 Prozent der Jugendlichen geben an, im letzten Monat keinem dieser Phänomene begegnet zu sein. Generell nimmt mit steigendem Alter die Wahrscheinlichkeit für den Kontakt mit problematischen Inhalten im Netz zu.
Die JIM-Studie 2024 legt außerdem offen, dass 54 Prozent der Zwölf- bis 19-Jährigen extremen politischen Ansichten begegnet seien. 43 Prozent der Jugendlichen haben Verschwörungstheorien wahrgenommen. Auch Fake News sind weit verbreitet; 61 Prozent sind mit solchen irreführenden Nachrichten konfrontiert worden. Erstmals wurde auch nach sexueller Belästigung gefragt: 29 Prozent der Jugendlichen berichten über entsprechende negative Erlebnisse im Internet. Hierbei sind Mädchen mit 36 Prozent deutlich häufiger betroffen als Jungen mit 23 Prozent.
Ist Hate Speech strafbar?
Hasserfüllte Äußerungen sind strafbar, wenn die Grenze der freien Meinungsäußerung überschritten und die Rechte anderer verletzt werden.
Einige mögliche Straftaten im Zusammenhang mit Hate Speech sind:
§ 185 StGB: Beleidigung
§ 86 StGB: Verbreiten von Propagandamitteln verfassungswidriger Organisationen
§ 111 StGB: Öffentliche Aufforderung zu Straftaten
§ 130 StGB: Volksverhetzung
§ 131 StGB: Gewaltdarstellungen
§ 166 StGB: Beschimpfung von Bekenntnissen, Religionsgesellschaften und Weltanschauungsvereinigungen
Was können Sie gegen Hass und Beleidigung im Netz tun?
- Hassrede darf nicht ignoriert werden. Beziehen Sie Stellung und widersprechen Sie in zum Beispiel in Kommentarspalten!
- Sichern Sie Beweise durch Screenshots oder speichern Sie Chatverläufe, um die problematischen Inhalte zu melden.
- Melden Sie Hass, Hetze und verbale Gewalt konsequent!
Wenden Sie sich an den Betreiber der Plattform und fordern Sie ihn zur Löschung auf. Dies funktioniert in der Regel über ein Kontaktformular oder eine E-Mail. Auf großen Plattformen wie Facebook, YouTube und Twitter hast Du meist auch die Möglichkeit, Inhalte direkt zu melden.
Sie können Inhalte auch direkt an die Internetbeschwerdestelle melden!
Selbstverständlich können Sie auch bei der Polizeidienststelle vor Ort eine Anzeige erstatten oder einen Hinweis auf Täterinnen und Täter geben!
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