Ausweg aus der Gewalt aufzeigen

Titel der polizeilichen Broschüre "Wege aus der Gewalt"

Konflikte zwischen Mitschülern sind und waren immer ein Teil des Schulalltags. Mancher Streit zwischen Gleichaltrigen eskaliert bis hin zu Gewalttaten. So normal die Situation zu sein scheint, so wichtig ist es frühzeitig zu reagieren und jungen Menschen eine gewaltfreie Konfliktlösung aufzuzeigen. Das können Erwachsene tun.

Junge Menschen müssen erst noch lernen, wie sie Konflikte, Meinungsverschiedenheiten und andere kritische zwischenmenschliche Situationen klar und vor allem friedlich klären können. Dabei können Erwachsene ihnen helfen. In der Broschüre der Polizei unter dem Titel "Wege aus der Gewalt" finden sie vielfältige Möglichkeiten, um Kinder und Jugendliche vor Gewalt zu schützen.

Entscheidend ist, dass Eltern und andere Bezugspersonen früh erkennen, dass Kinder ein Gewaltproblem haben - sei es als Täter oder als Opfer. Tatsache ist, dass sich Gewalt im Jugendalter zumeist gegen Gleichaltrige richtet. Die Zahl der Opfer und Täter ist annähernd gleich. Und es ist nicht ausgeschlossen, dass auch Täter zu Opfern werden und umgekehrt. Für die Opfer sind Gewalthandlungen von Mitschülern und anderen aus dem sozialen Umfeld besonders belastend. Sie trauen sich oft lange nicht, anderen davon zu berichten und den Kreislauf aus Gewalt, Druck und Bedrohungen zu durchbrechen. Dabei ist auch eine Anzeige bei der Polizei ein wirksames Mittel, um die Reihe von Gewalttaten zu beenden.

Eltern und Bezugspersonen sollten daher besonders einfühlsam reagieren, wenn sie vermuten, dass ihr Kind Opfer von Gewalttaten wurde. Vertrauen und Zuhören sind Wege, um Opfer zum Sprechen zu bewegen und so gezielt Hilfe anbieten zu können.

Das können Eltern tun, wenn Kinder Opfer von Gewalt werden:

  • Erklären Sie Kindern, dass sie aggressivem Verhalten aus dem Weg gehen können, indem sie nicht auf Provokationen reagieren, Beleidigungen nicht beantworten und im Zweifelsfall weglaufen. Weglaufen ist nicht feige, sondern Selbstschutz!
  • Geben Sie Kindern keine größeren Geldbeträge oder Wertsachen in die Schule mit. Das bietet Anreize für potenzielle Täter.
  • Falls Kinder in eine Notsituiation geraten, sollten sie Außenstehende darauf aufmerksam machen, durch lautes Rufen und Schreien. Hat ein Täter beispielsweise bei einem Raub eine Waffe, sollten Kinder seinen Forderungen nachkommen und sich auch das Aussehen des Täters merken.
  • "Sich wehren" heißt auch, sobald wie möglich eine Anzeige bei der Polizei zu erstatten und den Vorfall auch in der Schule zu melden.
  • Erinnern Sie Ihre Kinder daran, in gefährlichen Situationen sofort die Polizei unter 110 zu informieren.

 

Broschüre "Wege aus der Gewalt"