Vorsicht vor falschen Enkeln

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Der so genannte Enkeltrick ist eine besonders hinterhältige Form des Betrugs, der für Opfer oft existenzielle Folgen haben kann. Sie können dadurch hohe Geldbeträge verlieren oder sogar um Ihre Lebensersparnisse gebracht werden.

Mit den Worten "Rate mal, wer hier spricht" oder ähnlichen Formulierungen rufen Betrüger bei meist älteren und allein lebenden Personen an, geben sich als Verwandte, Enkel oder auch gute Bekannte aus und bitten kurzfristig um Bargeld. Als Grund wird ein finanzieller Engpass oder eine Notlage vorgetäuscht, beispielsweise ein Unfall, ein Auto- oder Computerkauf. Die Lage wird immer äußerst dringlich dargestellt. Oft werden die Betroffenen durch wiederholte Anrufe unter Druck gesetzt. Sobald das Opfer zahlen will, wird ein Bote angekündigt, der das Geld abholt.

Hat der Betroffene die geforderte Summe nicht parat, wird er gebeten, unverzüglich zur Bank zu gehen und dort den Betrag abzuheben. Nicht selten ruft der Täter sogar ein Taxi, wenn das Opfer den Weg nicht mehr zu Fuß bewältigen kann. Auf diese Weise haben Enkeltrick-Betrüger in der Vergangenheit bereits Beträge im fünfstelligen Eurobereich erbeutet.

 

Betrüger nutzen Messenger und geben sich als Enkel aus

Inzwischen nutzen die Täter auch Messengerdienste, wie beispielsweise WhatsApp, um ihre Opfer im Namen z.B. von Töchtern, Söhnen oder Enkeln zu Geldüberweisungen zu bewegen. Dabei suchen die Betrüger häufig mit Nachrichten wie, “Hallo Mama, hallo Papa, mein Handy ist kaputt, das ist meine neue Handynummer…“ den Einstieg in den Chat.

Erfahren Sie, wie Sie Betrug über Messenger erkennen können und wie Sie Ihren WhatsApp Account effektiv sichern können.

Betrüger nutzen Messenger

Messenger-Account vor Betrug sichern

Tipps Ihrer Polizei gegen den Enkeltrick

  • Seien Sie misstrauisch, wenn sich Anrufer am Telefon nicht selber mit Namen melden. Raten Sie nicht, wer anruft, sondern fordern Sie Anrufer grundsätzlich dazu auf, ihren Namen selbst zu nennen.
  • Seien Sie misstrauisch, wenn sich Personen am Telefon als Verwandte oder Bekannte ausgeben, die Sie als solche nicht erkennen. Erfragen Sie beim Anrufer Dinge, die nur der richtige Verwandte/Bekannte wissen kann.
  • Geben Sie keine Details zu Ihren familiären und finanziellen Verhältnissen preis.
  • Lassen Sie sich nicht drängen und unter Druck setzen. Nehmen Sie sich Zeit, um die Angaben des Anrufers zu überprüfen. Rufen Sie die jeweilige Person unter der Ihnen bekannten Nummer an und lassen Sie sich den Sachverhalt bestätigen.
  • Wenn ein Anrufer Geld oder andere Wertsachen von Ihnen fordert: Besprechen Sie dies mit Familienangehörigen oder anderen Ihnen nahe stehende Personen.
  • Übergeben Sie niemals Geld oder Wertsachen wie Schmuck an unbekannte Personen, auch nicht an die Polizei.
  • Kommt Ihnen ein Anruf verdächtig vor, informieren Sie unverzüglich die Polizei unter der Nummer 110.
  • Sind Sie bereits Opfer eines Enkeltricks geworden, zeigen Sie die Tat unbedingt bei der Polizei an. Dies kann der Polizei helfen, Zusammenhänge zu erkennen, andere Personen entsprechend zu sensibilisieren und die Täter zu überführen.
  • Lassen Sie Ihren Vornamen im Telefonbuch abkürzen (aus Herta Schmidt wird beispielsweise H. Schmidt) oder lassen Sie den Vornamen ganz weg. Zum Ändern eines Telefonbucheintrags können Sie folgendes Formular herunterladen und sich damit an Ihren Telefonanbieter wenden.
  • Bewahren Sie Ihre Wertsachen, z.B. höhere Geldbeträge und andere Wertgegenstände nicht zuhause auf, sondern auf der Bank oder im Bankschließfach.

Änderung/Löschung des Telefonbucheintrages

Trickbetrüger nutzen die Einträge in Telefonbüchern, um gezielt Opfer für Telefonbetrugsstraftaten auszuwählen! Ältere Vornamen wie Wilhelmine, Wilhelm etc. oder auch kurze Telefonnummer sind für die Täter ein Hinweis darauf, dass sich ältere Menschen hinter diesen Einträgen verbergen. Diese Telefonnummern werden gezielt angerufen!

Die Polizei empfiehlt: Schützen Sie sich vor lästigen und gefährlichen Telefonanrufen, indem Sie sich aus dem Telefonbuch austragen lassen! Ihr Umfeld hat Ihre Telefonnummer und muss diese nicht nachschlagen.

Wenn Sie weiterhin im Telefonbuch verzeichnet sein möchten, lassen Sie am Besten Ihren Vornamen abkürzen, damit der oder die Täter keinen Hinweis auf Ihr Alter bekommen!

Falls Sie schon einmal Opfer eines Telefonbetruges (z.B. Enkeltrick, Gewinnversprechen, Falsche Polizeibeamte) geworden sind, haben die Täter Ihre Rufnummer höchstwahrscheinlich für weitere Betrugsversuche gespeichert. Bekommen Sie häufig entsprechende Anrufe, rät die Polizei: Ändern Sie Ihre Rufnummer und verzichten Sie auf einen Telefonbucheintrag!

Wenn Sie sich vor Telefonbetrügern schützen möchten, dann füllen Sie das Formular aus und senden es per Post an Ihren Telefonanbieter! Sie können die Änderungen auch über die Hotline Ihres Telefonanbieters beantragen.

 

Auswahl an Telefonanbietern mit Kontakten

Deutsche Telekom AG
Kundenservice
Friedrich-Ebert-Allee 140
53113 Bonn
Tel.: 0228 - 181 0

Telefónica Germany GmbH & Co. OHG (O2)
Kundenbetreuung
90345 Nürnberg
Tel.: 089 - 78 79 79 40 0

Vodafone (& ehem. Unitymedia Kunden)
Kundenservice
99116 Erfurt
Tel.: 0800 - 17 21 21 22 31 31
Tel.: 02214 - 46 06 10 90 0

1&1 Internet SE
Kundenservice
Elgendorfer Straße 57
56410 Montabaur
Tel.: 0721 - 96 00

(Für Telefonbetrugsopfer ist der Rufnummernwechsel in der Regel kostenlos. Diese Auswahl an Telefonanbietern erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit.)

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