Der rechten Gesinnung vorbeugen

Viele Menschen in unserer Gesellschaft sind bereit, sich aktiv für Toleranz und gegen Extremismus zu engagieren - das zeigen zahlreiche Projekte und Initiativen. Erfolgreiche Präventionsmaßnahmen gegen Rechtsextremismus und gegen die Übernahme rechtsextremer Einstellungen stellen jedoch eine andauernde gesamtgesellschaftliche Herausforderung dar. Sie müssen auf breiter gesellschaftlicher Basis ansetzen und gemeinschaftlich vernetzt umgesetzt werden. Wir haben für Sie hierzu einige Informationen zusammengestellt.

Der rechten Gesinnung vorbeugen

Viele Menschen in unserer Gesellschaft sind bereit, sich aktiv für Toleranz und gegen Extremismus zu engagieren - das zeigen zahlreiche Projekte und Initiativen. Erfolgreiche Präventionsmaßnahmen gegen Rechtsextremismus und gegen die Übernahme rechtsextremer Einstellungen stellen jedoch eine andauernde gesamtgesellschaftliche Herausforderung dar. Sie müssen auf breiter gesellschaftlicher Basis ansetzen und gemeinschaftlich vernetzt umgesetzt werden. Wir haben für Sie hierzu einige Informationen zusammengestellt.

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Rechtsextreme Einstellungen und Verhaltensweisen begegnen uns nicht nur am Rande der Gesellschaft, vielmehr sind sie zumindest in Teilen auch in der so genannten „Mitte“ vorhanden. Besonders junge Menschen werden über Medien wie Musik und Internet oder auch Sport- und Freizeitangebote und über Themen wie Identität, Nationalität oder Heimatbewusstsein angesprochen. Dabei zielen unterschiedlichste Gruppierungen immer wieder darauf ab, unsere freiheitlich-demokratische Grundordnung (FDGO) abzuschaffen. Gesamtgesellschaftliche Aufgabe ist es, dies nicht zuzulassen! Eine bedeutende Rolle wird dabei dem Elternhaus zugeschrieben. Eltern haben die besten Voraussetzungen, um auf die Sozialisations- und Erziehungsprozesse ihrer Kinder positiven Einfluss zu nehmen. Ebenso sind Lehrer und pädagogische Fachkräfte in Bildungsinstitutionen sowie Sportvereinen aufgerufen, die nachhaltige Vermittlung demokratischer Werte wie Toleranz, Respekt, Mitgefühl und Empathie ihnen anvertrauter Kinder zu fördern.

Doch auch in anderen gesellschaftlichen Umfeldern bieten sich Möglichkeiten, gegenüber Vorurteilen, Intoleranz und Gewalt „Nein“ zu sagen und sich stattdessen für Freiheit und Demokratie zu engagieren. Wichtig ist dabei, dass diese Werte von glaubwürdigen Vorbildern wie Eltern, Lehrer, Sportlern und Personen des öffentlichen Lebens täglich vorgelebt werden.

Was bei jeder Gewaltkriminalität im Allgemeinen gilt, trifft im Falle von rechtsextremistischer Gewalt ganz besonders zu: Wer nicht reagiert, macht mit. Und wer nicht protestiert, lädt Täter dazu ein, sich bestätigt zu fühlen. Auch im Zusammenhang mit extremistischer Gewalt ist die Polizei auf Ihre Unterstützung angewiesen. Ob rechtsextreme Schmiererei oder Gewaltstraftat: Melden Sie der Polizei, wenn Sie Zeuge einer Straftat werden! Nur gemeinsam kann es gelingen, dem Extremismus Einhalt zu gebieten.

Tipps und Verhaltensempfehlungen für Zeugen und Helfer, wie man im Ernstfall richtig helfen kann, ohne sich selbst in Gefahr zu begeben, gibt unsere Kampagne Aktion-tu-was mit den sechs Regeln für mehr Zivilcourage, unter anderem auch mit Zivilcourage-Tipps gegen Extremismus.

 

Internet

Ausführliche Informationen zum Thema Rechtsextremismus sind auf dem Internetportal der Bundeszentrale für politische Bildung (BpB) zu finden. Zu den inhaltlichen Schwerpunkten gehören die Vermittlung von Kenntnissen über politische Strukturen und Prozesse in Deutschland sowie nationale, europäische bzw. globale Entwicklungen in Verbindung mit dem Rechtsextremismus.

Die Internetseite www.polizeifürdich.de bietet eine bundesweite Informationsplattform für Jugendliche an, auf welcher auch die Themenfelder der politisch motivierten Kriminalität erörtert werden.

Das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) unterstützt mit dem Bundesprogramm "Demokratie leben!" verschiedene Projekte mit dem Ziel, die gesellschaftliche Auseinandersetzung mit dem Extremismus anzuregen und junge Menschen dazu zu befähigen, bestimmte Positionen als demokratiefeindlich zu erkennen und zu entkräften sowie für ein tolerantes Miteinander einzutreten. Das BMFSFJ stellt eine Übersicht über die geförderten Projekte zur Verfügung. Hauptzielgruppe des Programms sind neben Jugendlichen auch Eltern, Pädagogen sowie sonstige Multiplikatoren.

Im Rahmen des Bundesprogramms "Demokratie leben!" und in enger Zusammenarbeit mit den Länderministerien bestehen in allen Bundesländern Demokratiezentren zur landesweiten Koordinierung, Vernetzung und Opfer- und Ausstiegsberatung. Die Landeskoordinierungsstellen bündeln Informationen über die Kompetenzen der Fachkräfte in den staatlichen und nicht-staatlichen Einrichtungen des Landes in der Arbeit gegen Rechtsextremismus, Rassismus und Antisemitismus. Eine Übersicht über die Ansprechpartner erhalten sie hier.

Den Beratungsnetzwerken gehören Experten aus staatlichen und zivilgesellschaftlichen Bereichen wie Jugendsozialarbeit, Polizei, Justiz, Psychologie, Wissenschaft, Kirchen, Ämtern und Ministerien an. Daneben bestehen lokale Partnerschaften für Demokratie mit kommunalen Gebietskörperschaften. Modellprojekte zu ausgewählten Phänomenen gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit und zur Demokratiestärkung im ländlichen Raum (eine Übersicht erhalten Sie hier) sowie eine Strukturförderung von bundeszentralen Trägern (eine Übersicht erhalten Sie hier).

Seit 2008 bietet der Verein "Gegen Vergessen - Für Demokratie" eine "Online-Beratung gegen Rechtsextremismus" an. Unter dem Menüpunkt "Adressen" finden sich mittels Eingabe der persönlichen Postleitzahl schnell und unkompliziert Beratungseinrichtungen zum Thema in der Nähe.

In den Datenbanken des Bundesprogramms "Demokratie leben!", dem Aktionsprogramm "Stiftung Demokratische Jugend" oder auf dem "Deutschen Bildungsserver" finden sich ebenso viele Hinweise auf lokale Projekte.

Der Landespräventionsrat Niedersachsen bietet darüber hinaus als Unterstützung für Schulen die Datenbank "Grüne Liste Prävention" über bestehende Gewaltpräventionsprogramme und Demokratiekonzepte an. Die empfohlenen Präventionsprogramme werden dabei in drei Stufen bezüglich des Nachweises ihrer Wirksamkeit eingeteilt. Zu jedem Präventionsprogramm finden sich die Inhalte und die dazugehörigen Evaluationsergebnisse sowie die jeweiligen Ansprechpartner für eine mögliche Implementierung des Programms an Schulen.

Die Initiative Klicksafe bietet differenzierte Unterrichtsmaterialien zu verschiedenen Gewaltphänomenen im Umgang mit digitalen Medien wie zum Beispiel "Cybermobbing" oder auch "Rechtsextremismus" an. Diese Präventionsmaterialien richten sich in erster Linie an Lehrer und pädagogische Fachkräfte, die sich im Rahmen des Unterrichts mit den oben genannten Themen gemeinsam mit ihren Schülern auseinandersetzen.

Auch das Bundeskriminalamt unterstützt Prävention an Schulen, um junge Menschen mit der erforderlichen Medienkompetenz auszustatten. Im Rahmen des Projekts Contra wurden gemeinsam mit externen Experten Konzepte und Material für den Schulunterricht entwickelt, die Lehrkräften Werkzeuge für die Präventionsarbeit gegen extremistische Propaganda im Internet an die Hand geben.

 

Printmedien

Im Rahmen der Handlung des Comics "Andi" des nordrhein-westfälischen Verfassungsschutzes werden verschiedene Aspekte des Rechtsextremismus für die Zielgruppe Kinder und Jugendliche einfach und verständlich erklärt. Zudem wurde die Auflage um die Themen "Autonome Nationalisten" und "Gewalt" erweitert. Der Comic ist ebenso als kostenlose App für Smartphones abrufbar.

Mit der Broschüre "Rechte Sprüche in der Klasse" des Landesrates für Kriminalitätsverhütung aus Schleswig-Holstein soll die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen unterstützt werden. Die Broschüre wendet sich insbesondere an Lehrkräfte und pädagogische Fachkräfte. Sie bietet eine Unterrichtshilfe zum konkreten Umgang mit rechtsextremistisch orientierten Schülern.

Die Publikation "Erlebniswelt Rechtsextremismus", herausgegeben von Dr. Stefan Glaser und Dr. Thomas Pfeiffer, geht den Strategien nach, die hinter der Erlebniswelt stecken, und analysiert vor allem Musik und Internetseiten der rechtsextremen Szene. Zugleich werden in dem Buch praxisorientierte Ansätze für die schulische Präventionsarbeit vermittelt und aufgezeigt.

 

Netzwerk Sport und Politik für Fairness, Respekt und Menschenwürde

Im Januar 2011 wurde auf Initiative des Bundesministeriums des Innern, des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, des Deutschen Fußball-Bundes und der Deutschen Sportjugend die Kampagne "Sport und Politik verein(t) gegen Rechtsextremismus" gestartet. Seit 2019 firmiert das das Bündnis als Netzwerk Sport und Politik für Fairness, Respekt und Menschenwürde Sie wird von diversen Akteuren aus Politik und Sport auf Bundes-, Landes- und kommunaler Ebene getragen. Ziel der Kampagne ist es, Rechtsextremismus und Diskriminierung im Sport, im Umfeld des Sports, aber auch mit den Mitteln des Sports vorzubeugen und zu bekämpfen.

Im Rahmen dieser Kampagne ließ das Bundesministerium des Innern die Fotoserie  "VorBILDER - Sport und Politik vereint gegen Rechtsextremismus" erstellen, die als Wanderausstellung  seit September 2014 bundesweit zum Einsatz kommt. Sie soll am jeweiligen Ausstellungsstandort lokalen Akteuren als Anlass dienen, sich dem Themenkomplex zu widmen und eine möglichst breite Öffentlichkeit zu erreichen. Namhafte Sportler und Politiker, darunter Joachim Gauck, Gerald Asamoah, Joachim Löw und Norbert Lammert, fanden sich zu Paaren für kunstvolle, im Rahmen intensiver Gespräche entstandene Schwarz-Weiß-Aufnahmen zusammen. Ihre gemeinsam gefundenen Aussagen sind ein deutliches Bekenntnis für Fair Play, Demokratie und Menschenwürde sowie gegen Diskriminierung, Rassismus und Rechtsextremismus. Diese Fotoserie soll verdeutlichen, dass Sport und Politik gemeinsam ein starkes Team in der Abwehr von rechtsextremen Tendenzen darstellen.

Bezugnehmend auf die Wanderausstellung entwickelte die Stiftung Deutsches Forum für Kriminalprävention im Auftrag des Bundesministeriums des Innern eine Handreichung für die schulische und außerschulische Jugendarbeit. Sie ergänzt die Wanderausstellung durch vielfältige pädagogische Impulse und Hintergrundinformationen. Zudem kann sie auch unabhängig von einem Ausstellungsbesuch genutzt werden. Die Inhalte unterstützen die allgemeine pädagogische bzw. präventive Arbeit mit Jugendlichen und helfen darüber hinaus, z.B. in konkreten Situationen von Alltagsrassismus angemessen zu reagieren. Ziel ist es, insbesondere Jugendliche über Diskriminierung, Rassismus und Rechtsextremismus aufzuklären. Sie sollen sensibilisiert werden, sich kritisch mit problematischen Einstellungs- und Verhaltensmustern auseinanderzusetzen. Die Handreichung kann sowohl im institutionellen Kontext von Schule und Jugendeinrichtungen als auch in Sportvereinen eingesetzt werden. Sie richtet sich insbesondere an Fachkräfte (z.B. Lehrer, Schul- und Jugendsozialarbeiter, Übungsleiter, Trainer) die mit Jugendlichen ab einem Alter von zwölf Jahren tätig sind.


Informieren Sie sich über das Thema

Gestalten Sie zum Beispiel einen Elternabend zum Thema "Politischer Extremismus unter Jugendlichen" oder zu "Gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit". Laden Sie sich einen geeigneten Referenten zu der Veranstaltung ein, der Ihnen die Problematik und den gegenwärtigen Wissensstand über Rechtsextremismus vorstellt.

 

Regen Sie die Präventionsarbeit an der Schule Ihres Kindes an

Zum Beispiel mit der Implementierung von Gewaltpräventionsprogrammen. Eine Auswahl bestehender Gewaltpräventionsprogramme und Demokratiekonzepte für Schulen finden Sie in der Datenbank "Grüne Liste Prävention" des Landespräventionsrats Niedersachsen.

 

Seien Sie aufmerksam, wenn Ihr Kind einen "einseitigen" Geschmack entwickelt, der in Verbindung mit einer politischen Ausrichtung steht!

Meist folgen modische Phasen der Kleidung oder des Musikgeschmacks aktuellen Trends und gehen ohne Intervention in andere Phasen über. Wenn sich aber eine politisch bedenkliche Verfestigung abzeichnet, sollten Sie das Gespräch über Zeichen und Symbole suchen bzw. sich für die Texte der Musik ihres Kindes interessieren. Das Interesse an Hintergründen kann eine Basis für Gespräche über die Inhalte sein. Hierbei sollten Sie beachten, dass sowohl Musik- als auch Bekleidungsstile in der rechten Szene einem Wandel unterliegen. Der "klassische" Skinhead der 1990er Jahre (Springerstiefel mit weißen Schnürsenkeln, Bomberjacke, kurzgeschorenes Haar…) ist heute eher selten anzutreffen. Der aktuelle rechtextreme Dresscode ist eher an "normalen" Modeerscheinungen orientiert oder übernimmt z. T. sogar Bekleidungsstücke, die bislang eher dem "linken" oder "autonomen" Spektrum zugerechnet werden (schwarze Kapuzenpullover, "Palästinensertuch").

 

Zentrales Element rechtsextremer Einstellungen ist die Abwertung anderer, "fremder" Personengruppen und gleichzeitige Aufwertung der eigenen

Dies kann insbesondere für Kinder und Jugendliche attraktiv sein. Zum einen fördert es das Selbstbewusstsein, zu einer herausgehobenen Gruppe zu gehören, zum anderen wird dem Bedürfnis nach Abgrenzung und Gruppenzugehörigkeit entsprochen. Eltern sollten in der alltäglichen Erziehung ihrer Kinder beachten, dass keine Unterscheidung und Abwertung zwischen der eigenen Familie und "fremden" Personen, Familien oder Gruppen (z. B. Homosexuelle, Migranten, Menschen mit Behinderung) vorgenommen wird. Ganz im Gegenteil, Kinder sollten diese unterschiedlichen Äußerlichkeiten, Kulturen, Lebensweisen als alltäglich, gleichwertig und bereichernd erleben. Hier ist das alltägliche Verhalten der Eltern, Großeltern, Verwandten und Geschwister wichtig. Der "Alltagsrassismus" tritt in alltäglichen unbedachten Äußerungen zu Tage und wird von den Kindern als normal erlebt und übernommen.

 

Eltern können politische Ereignisse bereits mit Kindern besprechen

Hierbei können kindgerechte Medien unterstützend genutzt werden. Wichtig ist, dass die meist komplexen und komplizierten Sachverhalte als solche benannt werden. Es sollte vermittelt werden, dass es für viele Problemstellungen keine einfachen Lösungen gibt. Bei den meisten Konflikten bestehen unterschiedlichste und jeweils berechtigte Interessen, so dass viele Lösungen Kompromisse sind, die zum Teil als Nachteile oder Rückschritte empfunden werden. Einfache Lösungsangebote sind eine typische Strategie (rechts-)extremistischer Populisten, solche Ansätze können für Kinder und Jugendliche attraktiv sein.

 

Demokratische Grundwerte und die Bereitschaft, Konflikte angemessen und vor allem gewaltfrei zu regeln

Dies sollte von Ihnen tagtäglich vermittelt und ebenso vorgelebt werden. Gewalt darf kein Mittel zur politischen Auseinandersetzung sein!

 

Sprechen Sie mit Ihrem Kind über Gewalttaten und politischen Extremismus

Klären Sie es über Straftaten und deren Konsequenzen auf. Extremistische Tendenzen und Ideen können sehr schnell zu kriminellen Handlungen führen und werden polizeilich verfolgt.

 

Wenn Sie Tendenzen der Radikalisierung bei Ihrem Kind feststellen, holen Sie sich Rat und Unterstützung!

Es gibt ein breites Netz von Jugendberatungsstellen unterschiedlichster Träger. Sich bei großen Schwierigkeiten Hilfe zu holen, bedeutet nicht gescheitert zu sein, sondern souverän mit dieser Herausforderung umzugehen!

Viele Lehrer fragen sich, ob sie sich als Lehrkraft in der Schule überhaupt politisch äußern dürfen. Lehrer sind zur parteipolitischen Neutralität verpflichtet, sie dürfen somit keine Werbung für die Programme oder Standpunkte einzelner Parteien machen. Gleichzeitig beinhaltet der Erziehungsauftrag, dass den Schülern eine freiheitlich demokratische Haltung vermittelt werden soll. Somit ist der Lehrer verpflichtet, auf Entwicklungen, die außerhalb unserer freiheitlich-demokratischen Grundordnung stehen, zu reagieren.

Die folgenden Präventionstipps zeigen, wie Sie mit dem Thema an Ihrer Schule oder pädagogischen Einrichtungen umgehen können:

  • Implementieren Sie ein effektives Gewaltpräventionsprogramm an Ihrer Schule. Eine Auswahl für bestehende Gewaltpräventionsprogramme und Demokratiekonzepte für Schulen finden Sie in der Datenbank "Grüne Liste Prävention" des Landespräventionsrats Niedersachsen.
  • Die Themen Gewalt, Fremdenhass, Nationalität oder Heimatbewusstsein sollten nicht nur im Politikunterricht behandelt werden. Auch in Deutsch, Sozialkunde, Ethik (Religion) oder Geschichte gibt es Ansatzpunkte – unabhängig vom konkreten Lehrplanbezug – mit den Schülern gemeinsam ins präventiv orientierte Gespräch zu kommen.
  • Fördern Sie eine aktive Beteiligung der Eltern in Bezug auf die Grundbotschaft "Gewalt wird bei uns nicht akzeptiert“. Laden Sie beispielsweise zu Informationsveranstaltungen oder Elternabenden ein.
  • Infomieren Sie sich regelmäßig über aktuelle Erkennungsmerkmale des Rechtsextremismus und Unterwanderungsstrategien von Rechtsextremen (auch an Schulen oder Sportvereinen). Kleidung, Stile, Marken und Zeichen unterliegen einem permanenten Wandel. Nehmen Sie an Fortbildungsveranstaltungen teil. Das Problem des Rechtsextremismus an Schulen ist aktueller als je zuvor. Suchen Sie sich geeignete Referenten und veranstalten Sie eine interne Fortbildung für das gesamte Schulkollegium an Ihrer Schule. Die Polizei kann hierbei ein kompetenter regional informierter Ansprechpartner sein.
  • Jede Schule sollte einen Verhaltenskodex in die Schulordnung integrieren. Setzen Sie sich dafür ein, dass zum Schuljahresbeginn eine geeignete Schulordnung mit klaren Regeln gegen Gewalt und Diskriminierung erstellt wird. Hierbei sollten Sie mit dem Elternrat und Schülerrat zusammenarbeiten. Es ist darauf zu achten, dass von jedem Lehrer und Schüler diese Schulordnung akzeptiert und ebenso "vorgelebt" wird.
  • Es sollten Erprobungsfelder politischer Mitbestimmung für Jugendliche an Schulen geschaffen werden. Angebote zu Integrationsprojekten für Schulen finden Sie zum Beispiel auf den Seiten der Landeszentrale für politische Bildung Ihres Bundelandes sowie auf den Seiten des "Deutschen Bildungsservers".
  • Sprechen Sie bei rechtsextremen Vorfällen (z. B. Androhung von Gewalt, Körperverletzungen, Propagandadelikte) an Ihrer Schule mit den Schülern, um die verletzte Norm zu verdeutlichen. Führen Sie Elterngespräche, um gemeinsame Lösungsansätze zu erarbeiten. Zeigen Sie den Vorfall gegebenenfalls bei der Polizei an.
  • Grundsätzlich ist zu beachten, dass schulische Projekte nicht "aufgesetzt" wirken und von Schülern als lästige "Pflicht" wahrgenommen werden. Hier ist eine frühe Einbindung der Schülervertreter wichtig, Schule soll im Alltag von den Schülern als demokratische Institution wahrgenommen werden, die mitgestaltet werden kann.

Medien zum Thema

Medien zu politisch motivierte Kriminalität

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