Zechanschlussraub - Vorsicht vor zu netter Bekanntschaft

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Nach dem gemeinsamen Bier in der Kneipe oder auf dem Fest hat es die neue Bekanntschaft auf dem Nachhauseweg auf das Bargeld abgesehen. Dieser sogenannte Zechanschlussraub spielt im Vergleich zu anderen Formen des Raubes eine eher untergeordnete Rolle.

Der sogenannte Zechanschlussraub setzt voraus, dass sich Täter und Opfer kennen: Sie sind sich in Gaststätten, auf Veranstaltungen, Festen oder Feierlichkeiten begegnet und hatten in diesem Zusammenhang flüchtigen oder längeren Kontakt.

In den meisten Fällen ist der vorherige Alkoholgenuss für die Tatausführung von entscheidender Bedeutung. Tatort des Zechanschlussraubes ist entweder der gemeinsam zurückgelegte Nachhauseweg oder die Wohnung des Opfers. Noch eine Gemeinsamkeit: Täter und Opfer sind in der Regel Erwachsene. Außerdem handelt es sich beim erlangten Raubgut in den überwiegenden Fällen um Bargeld und andere Wertsachen.

Räuberische Kneipentour - geringe Fallzahlen

Der Zechanschlussraub wird seit 2011 nicht mehr in der Polizeilichen Kriminalstatistik erfasst.

Mit 632 registrierten Fällen seit 1996 sank die Zahl kontinuierlich auf 146 Fälle im Jahr 2010. Im Hinblick auf die Altersstruktur lässt sich anhand der Zahlen feststellen, dass der Anteil der Tatverdächtigen ab 21 Jahren hierbei 59,3 Prozent betrug. 91,9 Prozent der Tatverdächtigen waren Männer.

Der Zechanschlussraub bleibt überwiegend ein Delikt der Großstädte. So werden 68,5 Prozent aller Fälle in Städten ab 100.000 Einwohnern begangen. Dabei richtet sich der Zechanschlussraub besonders häufig gegen männliche Erwachsene bis 60 Jahre und älter.

So schützen Sie sich vor einem Zechanschlussraub

  • Prahlen Sie in gastronomischen Einrichtungen nicht mit Geld und geben Sie Fremden keinen Einblick, wieviel Bargeld und welche Wertsachen Sie mit sich führen.
  • Unterlassen Sie Gespräche mit Unbekannten über Ihre Einkommens- und Vermögensverhältnisse.
  • Schöpfen Sie Misstrauen, wenn sich Ihre "Kneipenbekanntschaft" anbietet, Sie nach Hause zu bringen.
  • Außerdem gelten die gleichen Vorbeugungstipps wie beim Straßenraub.

Tipps für Opfer eines Zechanschlussraubs

  • Versuchen Sie Ruhe zu bewahren.
  • Prägen Sie sich nach Möglichkeit den oder die Täter und den Handlungsablauf genau ein.
  • Bitten Sie Passanten und andere Beobachter der Straftat, sich als Zeuge zur Verfügung zu stellen; notieren Sie sich deren Personalien.
  • Informieren Sie nach der Tat unverzüglich die Polizei.

Ganz wichtig: Führen Sie keine Waffen oder Abwehrgeräte mit, da der Täter in einer solchen Situation seine Gewaltbereitschaft bzw. Aggressivität noch weiter steigern könnte.

Tipps, wie man im Ernstfall auch als Zeuge richtig helfen kann, ohne sich selbst in Gefahr zu begeben, gibt unsere Aktion-tu-was mit den sechs Regeln für mehr Zivilcourage.

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Im Alter sicher leben

Broschüre, 68 Seiten, A5

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