Jugendliche Opfer von Eigentumsdelikten

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Kinder und Jugendliche sind bei Eigentumsdelikten nicht nur besonders „prominent“ vertreten, sie laufen auch Gefahr, Opfer von Diebstahl, Raub, Erpressung und Nötigung zu werden. Die Täter sind zumeist Gleichaltrige. Sie treten häufig in der Gruppe auf.

Erpressung und Diebstahl unter Jugendlichen

Ein Raub oder eine räuberische Erpressung liegen vor, wenn sich der Täter das Eigentum anderer Personen unter Gewaltandrohung oder -ausübung aneignet. „Abziehen“ und „Abzocken“ sind verharmlosende Begriffe aus der Jugendsprache für eine solche Raubtat.

Täter und Opfer kennen sich häufig, sei es von der Schule, von der Bushaltestelle, vom Sportplatz oder von Jugendtreffs. Das erlangte Gut ist oftmals Nebensache. Während es dem Täter darauf ankommt, Macht zu demonstrieren, bedeutet Gewalt aus Sicht des Opfers immer körperliche und seelische Verletzungen. Das Opfer leidet an den Folgen bis hin zur Traumatisierung, und häufig wird ihm auch eine Schuld oder Mitschuld an der Gewalttat zugeschrieben oder es gibt sich selbst die Schuld am Geschehen.

Opfer kann grundsätzlich jedes Kind und jeder Jugendliche werden, wobei körperlich unterlegene Kinder, die ein ängstliches oder unsicheres Verhalten zeigen, eine höhere Gefährdung aufweisen.

2022 wurden insgesamt 2.773 Kinder Opfer eines Raubes oder einer räuberischen Erpressung. Der Anteil der Jungen überwiegt dabei mit 85,5 Prozent gegenüber 14,5 Prozent Mädchen.

Bei den 6.190 jugendlichen Opfern stehen 5.562 männliche Opfer 628 weiblichen gegenüber.

So können Sie ihr Kind unterstützen

  • Suchen Sie regelmäßig das Gespräch mit den Lehrern Ihres Kindes. Tauschen Sie sich mit anderen Eltern aus.
  • Bringen Sie an Elternabenden das Gespräch auf Probleme wie Diebstahl, Raub, Erpressung und Nötigung. Lassen Sie sich nicht entmutigen, wenn Sie auf eine Mauer des Schweigens stoßen. Denken Sie daran: Schulen, Jugendeinrichtungen, Erzieher und Eltern fürchten häufig um ihren „guten Ruf“.
  • Hören Sie Ihrem Kind gut zu. Werden Sie hellhörig und reagieren Sie sensibel, wenn es von gewalttätigen Auseinandersetzungen berichtet. Fragen Sie nach, wenn Ihr Kind mit Verletzungen nach Hause kommt oder ihm ein wertvolles Kleidungsstück, eine Uhr oder sonstige Wertgegenstände fehlen.
  • Wenn in Ihrem Portemonnaie oder sonst in Ihrer Wohnung etwas fehlt: Gehen Sie der Sache auf den Grund. Doch legen Sie dabei Behutsamkeit an den Tag: Sollte Ihr Kind erpresst werden, hat es große Angst.
  • Achten Sie darauf, dass Ihr Kind keine größeren Geldbeträge oder wertvolle Gegenstände mit in die Schule nimmt.
  • Nehmen Sie sich Zeit für Ihr Kind. Sprechen Sie mit ihm über seine Wünsche, Nöte, seine Freunde und Bekannte. Nur auf diesem Weg erfahren Sie, mit wem es Umgang pflegt und mit wem es seine Zeit verbringt.
  • Setzen Sie in Ihrer Erziehung klare Wertmaßstäbe: Zeigen Sie Ihrem Kind Grenzen auf; aber lassen Sie dennoch immer einen Spielraum offen, der es Ihrem Kind gestattet, sich zu jeder Gelegenheit an Sie wenden zu können, ohne sich vor Bestrafung fürchten zu müssen.

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