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Polizeiliche Kriminalstatistik 2022: Kindesmisshandlung bleibt große Herausforderung

Polizeiliche Kriminalstatistik 2022: Fallzahlen Kindesmisshandlung weiterhin hoch.

© ProPK

Die bundesweite Polizeiliche Kriminalstatistik für das Jahr 2022 zeigt im Vorjahresvergleich zum Teil deutliche Steigerungen, aber durchaus auch positive Entwicklungen.

Kindesmisshandlung bleibt eine große Herausforderung.

Unsere Infotexte bieten Ihnen einen Überblick über die Zahlen und Entwicklungen.

Kindesmisshandlung – Opfer schweigen oft aus Scham

 

2022 verzeichnet die Polizeiliche Kriminalstatistik (PKS) 3.516 Fälle von Kindesmisshandlung – dazu zählen körperliche und psychische Gewalt sowie Vernachlässigung.

 

Zwar sanken die Zahlen in der PKS zuletzt leicht (2021: 3.599 / 2020: 3.758), jedoch muss bei Kindesmisshandlung von einer hohen Dunkelziffer ausgegangen werden. Denn die Täterinnen und Täter kommen vor allem aus dem familiären Umfeld – so sind 3.633 von insgesamt 4.376 Opfern mit dem oder der Tatverdächtigen verwandt. Nur 79 Betroffene kannten den Täter nicht.

 

So ist die Hemmschwelle andere um Hilfe zu bitten oder Anzeige zu erstatten für Mitwissende oder Opfer besonders hoch. Typisch für diese Straftaten ist auch, dass gerade junge Opfer aus Scham schweigen. So geben sie sich z.B. oft selbst die Schuld für die Übergriffe; Täterinnen oder Täter reden ihnen diese Schuld auch ein.

 

Weitere Zahlen und Fakten zu Kindesmisshandlung sowie weiteren Delikten finden Sie in unseren Infotexten zur Polizeilichen Kriminalstatistik

Infotexte zur PKS

 

 

Entwicklung der Fallzahlen: Pandemiebedingte Verzerrungen beim Vorjahresvergleich

 

Vor dem Hintergrund pandemiebedingter Einschränkungen in den letzten beiden Jahren ergibt sich für bloße Vorjahrsvergleiche in vielen Deliktsbereichen aufgrund nicht vergleichbarer Tatgelegenheitsstrukturen ein verzerrtes Bild. So z.B. beim Wohnungseinbruch. Hier verzeichnet die PKS im Vergleich zum Vorjahr einen starken Anstieg, dennoch liegen die Fallzahlen deutlich unter dem Niveau von 2019. Eine objektivere Einschätzung bietet bei diesen Delikten 5- oder 10-Jahresvergleiche.