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Antisemitische Straftaten nehmen in Deutschland weiter zu

Bundeskriminalamt verzeichnet 3027 antisemitisch motivierte Straftaten im Jahr 2021.

© ProPK

Die Zahl der antisemitischen Straftaten ist schon seit Jahren hoch. Anfeindungen, Beleidigungen, Hass, Angriffe, Einschüchterung, Gewalt und Sachbeschädigung von jüdischen Einrichtungen – der Antisemitismus in Deutschland zeigt viele Gesichter.

Antisemitismus gibt es in vielen Formen: er kann religiös, rassistisch oder politisch aufgeladen sein; er zeigt sich durch „Gerüchte“, Abwertungen und Sprachbilder, aber auch durch Mobbing, Drohungen, bis hin zu physischer Gewalt.

 

Kriminalstatistik 2021: Knapp 30% mehr antisemitische Straftaten

Die Zahl der antisemitischen Straftaten ist 2021 um 28,75 Prozent auf 3.027 Straftaten angestiegen (Vgl. 2020: 2.351 Straftaten). Hiervon wurden 84,31 Prozent als rechtsmotiviert eingestuft. Bei rund 61 Prozent der antisemitischen Delikte handelt es sich um Volksverhetzungen (+ 40 Prozent), von denen wiederum die Hälfte im Internet verübt wurden. Das zeigen die Zahlen des Bundeskriminalamtes (BKA), das seit dem Jahr 2001 eine öffentliche Statistik über politisch motivierte Kriminalität führt.

Die Polizeistatistik zeigt auch: Bei den meisten Angriffen gibt es einen rechtsextremen Hintergrund. Demnach sind die meisten antisemitischen Gewalttaten rechts-motiviert und sind auf eine Radikalisierung zurückzuführen. Auffällig ist aber auch der islamistisch geprägte Antisemitismus, der Hass gegen Juden und gegen den Staat Israel offen propagiert.

Nur mit Zivilcourage, konsequenter strafrechtlicher Verfolgung und politischer Bildung kann es gelingen, das menschenfeindliche Verhalten aus der Gesellschaft zu verbannen.

 

5 Tipps für Zivilcourage bei Antisemitismus:

  1. Informieren: Informieren Sie sich genau, inwiefern die Aussage, dass jemand für etwas verantwortlich ist, stimmt/stimmen kann.
  2. Misstrauisch sein: Fragen Sie sich selbst fragen: ist die Lösung des Problems (Die Juden sind schuld) eventuell zu einfach?
  3. Genau nachfragen: woher stammt die Information? Weshalb ist das Gegenüber der Meinung, dass seine antisemitische Äußerung richtig ist?
  4. Polizei informieren – Anzeige erstatten: Ist eine Grenze überschritten, gilt es die Polizei auf jeder Polizeidienststelle oder unter der Telefonnummer 110, zu informieren und Anzeige zu erstatten!
  5. Aktiv Opfer unterstützen: stellen Sie sich auf die Seite der Opfer, grenzen Sie sie nicht aus und zeigen Sie Solidarität.

 

In unserem interaktiven Video "Chris und Lea" können Sie testen, ob Sie empfänglich für antisemitische Verschwörungsmythen sind – und ob Ihre Zivilcourage ausreicht, um Gewalt tatsächlich zu verhindern.

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