Schauen Sie nicht weg!
Oft werden Opfer von der Partnerin oder Partner nicht nur körperlich misshandelt, sondern zusätzlich psychisch stark eingeschüchtert und überwacht. Hilfe zu holen ist somit meist sehr schwer möglich. Während des Lockdowns ist es für Betroffene Personen noch schwieriger, die wenigen noch vorhandenen Freiräume zu nutzen, um sich selbst Hilfe zu suchen.
Hilfe anbieten
Opfer von häuslicher Gewalt sind in den überwiegenden Fällen Frauen. Jede dritte Frau wird Opfer von Gewalt. Auch aktuell steigt besonders für Frauen das Risiko, Opfer von Gewalt zu werden.
Versuchen Sie von außen Hilfe anzubieten. Hören und schauen Sie genau hin! Im Freundeskreis, in der Nachbarschaft, bei Kolleginnen und Kollegen. Denn vielen Betroffenen fällt es schwer, sich Hilfe zu holen - zu groß sind Scham und Angst.
Was kann ich als Freundin oder Freund tun?
- Bieten Sie konkrete Hilfe an: zum Beispiel Kinderbetreuung, ein Telefon oder einen Internetzugang außerhalb der Wohnung oder Fahrdienste.
- Bedrängen Sie die betroffene Person nicht.
- Hören Sie zu.
- Informieren Sie sich selbst und geben Sie die Informationen weiter.
- Gehen Sie auf die Bedürfnisse der betroffenen Person ein.
- Begeben Sie sich nicht selbst oder andere Personen in Gefahr. Vermeiden Sie Aktionismus.
- In akuten Notsituationen: Rufen Sie die Polizei unter der 110.
- Auch während Corona sind Hilfestellungen weiterhin möglich.
Was kann ich als Kollegin oder Kollege tun?
- Achten Sie in Videomeetings oder bei Telefonaten im Home-Office auf mögliche Signale.
- Suchen Sie das private Gespräch im beruflichen Rahmen.
Was kann ich als Lehrerin oder Lehrer tun?
- Bei Kindern und Jugendlichen ist es wichtig, dass sich Lehrpersonen auch im digitalen Kontakt als Ansprechpartnerinnen und Ansprechpartner anbieten.