Fälle wie in Münster zeigen es deutlich: Sexueller Missbrauch von Kindern geschieht nicht in der Öffentlichkeit, sondern in der Familie, in der Verwandtschaft oder im engeren Bekanntenkreis. Die enge Beziehung zwischen Opfer und Täter erhöht auch die Wahrscheinlichkeit, dass der Missbrauch über eine längere Zeit, intensiv und mit mehr (psychischer) Gewalt ausgeübt wird.
Fälle von sexuellen Missbrauch steigen
2020 wurden 14.594 Fälle (2019: 13.670 Fälle) in der bundesweiten Polizeilichen Kriminalstatistik registriert. Mehr Zahlen und Fakten sind in unserer Infografik "Sexueller Missbruach von Kindern" veröffentlicht. Die Anzahl der angezeigten und ausgewiesenen Fälle des sexuellen Missbrauchs ist bezüglich des tatsächlichen Ausmaßes nur begrenzt aussagefähig, da gerade in diesem Deliktsbereich die Dunkelziffer hoch eingeschätzt werden muss.
Sexuelle Gewalt und Kinderpornografie
Verbale Belästigungen, sexuelle Berührungen, exhibitionistische Handlungen, Masturbation sowie orale, vaginale und anale Vergewaltigungen sind die häufigsten Formen der sexuellen Gewalt an Kindern.
Tipps der Polizei, um sexuellen Kindesmissbrauch zu erkennen
Die Kampagne „Missbrauch verhindern“ zeigt Erwachsenen, wie Sie Kinder vor sexuellem Missbrauch durch aufmerksames Verhalten schützen können. Entscheidend ist es, dieses schwierige Thema nicht zu tabuisieren, sondern zu thematisieren. In fünf Schritten erfahren Erwachsene, was sie zum Schutz von Kindern machen können.
Missbrauch verhindern
Broschüre Missbrauch Verhindern
Nicht vergessen werden darf die Kinderpornografie, die durch das Internet besonders schnell verbreitet wird. Die Polizei macht seit Jahren auf dieses wichtige Thema aufmerksam. Die Kampagne gegen die Verbreitung von Kinderpornografie zeigt in den Kurzfilmen „Sounds Wrong“ und #denkenstattsenden, wie schon Kinder und Jugendliche mit der Darstellung von sexueller Gewalt an Kindern in Kontakt kommen. Solche strafbaren Bilder und Videos werden vermehrt in Schülerchats weiterverbreitet.