Freiraumplanung: Wünsche künftiger Nutzungen berücksichtigen

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Der Gestaltung von Freiräumen kommt unter kriminalpräventiven Gesichtspunkten besondere Bedeutung zu. Die Schaffung von Begegnungs-, Bewegungs- und Aufenthaltsmöglichkeiten kann direkt zur Belebung des öffentlichen Raumes beigetragen.

Bei der Gestaltung öffentlicher Räume sind die Wünsche diverser, künftiger Nutzungen möglichst zu berücksichtigen und diese am Konzeptfindungsprozess zu beteiligen. Dies gewährleistet die Akzeptanz der Flächen, ohne die schnell ein Zustand der Verwahrlosung eintreten könnte. Um Konflikten vorzubeugen, sollte auf eine klare Abgrenzung der öffentlichen Flächen von angrenzenden Privatflächen geachtet werden. Dies kann beispielsweise durch überblickbare Einfriedungen und/ oder eine Differenzierung der Bodenbeläge erreicht werden. Undurchsichtige Materialien sind zu verhindern.

 

Plätze

In der Regel ist es sinnvoll, Verkehrswege von Aufenthaltszonen zu trennen. Dies kann durch eine Differenzierung der Oberflächen oder durch den Einsatz von Vegetation erreicht werden. Neben einer Zonierung in bestimmte Funktionsbereiche kann es sinnvoll sein, neutrale Flächen anzubieten, auf denen sich verschiedene Aktivitäten entfalten können. Die Anforderungen sind hier: Übersichtliche Anordnung öffentlicher Räume, Herstellung von Übersichtlichkeit und Blickbeziehung, Bevorzugung kleiner Plätze sowie die Bündelung von Aktivitäten bei der Neuplanung von Wohngebieten. Große Plätze wirken oft unüberschaubar und bei niedriger Nutzungsfrequenz trostlos und anonym. Daher sind eine gute Frequentierung und Belebtheit mit geeigneten Maßnahmen zu fördern.

 

Grünanlagen

Um Grünanlagen zu beleben, sollten diese nutzbar gestaltet werden. Die Nähe zum Wohnort ist für Personen mit eingeschränkter Mobilität entscheidend, führt aber auch bei der übrigen Bevölkerung zu einer höheren Akzeptanz. Grünanlagen dienen verschiedenen Nutzungsgruppen dazu, ihre Freizeit dort zu verbringen. Dabei wird insbesondere in den Großstädten der Nutzungsdruck auf den Freiflächen immer größer. Um Konflikte unter unterschiedlichen Gruppen zu vermeiden, kann eine Zonierung für Funktionen und Nutzungsgruppen (z.B. Spielen, Ruhen, Grillen, Bolzen und Natur (Tiere und Pflanzen)) sinnvoll sein. Trotz einer Zonierung sollten grundlegende Aspekte, die die Sicherheit begünstigen, wie beispielsweise Übersichtlichkeit, Sichtverbindungen und gute Orientierung, nicht außer Acht gelassen werden.

Die Durchwegung sollte strukturiert und die Hauptwege sollten klar geführt werden, um durch Überschaubarkeit das Sicherheitsgefühl zu stärken. Falls Grünanlagen zu Zeiten der Dunkelheit zugänglich sind, sollten Hauptwege in Abhängigkeit ihrer Verbindungsfunktion für die angrenzenden Gebiete ausreichend beleuchtet werden. Um die Übersichtlichkeit nicht zu beeinträchtigen, empfiehlt es sich, die Bepflanzung so zu gestalten, dass sie keine Sichtachsen beeinträchtigt und potenziell gefährdete Bereiche nicht verdeckt. Der Bewuchs entlang von Wegeverbindungen sollte nicht bis direkt an den Wegrand heranreichen, um besonders in Kurven noch eine gewisse Übersicht zu gewährleisten. Eine zusätzliche Belebung, wie beispielsweise Gastronomie, Hundeauslaufplatz oder Spielplatz, ermöglicht soziale Kontrolle.

Da verwahrloste Außenanlagen das Sicherheitsempfinden beeinträchtigen, ist neben einer geregelten Abfallentsorgung und der Schaffung geeigneter Möglichkeiten zur Entsorgung von Hundekot eine regelmäßige Pflege der Grünanlage zu organisieren. Die Bereitstellung geeigneter öffentlicher Toilettenanlagen sollte geprüft werden. Die Förderung von Patenschaften der Anwohnerinnen und Anwohner für Teilbereiche der frei zugänglichen Flächen kann hier unterstützend wirken.

 

Exemplarische Leitfragen zur Freiraumplanung:

  • Sind die Orte belebt und akzeptiert?
  • Ist eine gute Orientierung möglich?
  • Gibt es besondere Anforderungen zur Nachtzeit?
  • Werden durch die Planung Konflikte zwischen Nutzungsgruppen vermieden?
  • Ist der Ort gut gepflegt? Wer ist für die Pflege der Orte zuständig?