Glossar U

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Bitte geben Sie beim Zitieren aus dem Glossar folgende Quelle an:

Verbundprojekt Transit
Deutsches Institut für Urbanistik
Sicherheit im Wohnumfeld - Glossar
Berlin 2014 

Übergangszonen

Als Übergangszonen werden im transit-Bereich physische Räume bezeichnet, in denen →öffentlicher, halböffentlicher, halbprivater und privater →Raum ineinander übergehen, ablösen oder überschneiden. Sie sind häufig durch undefinierte Zuständigkeitsbereiche und Verantwortlichkeiten der entsprechenden Akteure und Akteurinnen gekennzeichnet (→Schnittstellen).

Überwachung

Unter Überwachung wird die Beobachtung von Personen und/oder Objekten sowie die damit einhergehende Informationserhebung verstanden.

Überwachung, natürliche (Newman: natural surveillance)

Natürliche Überwachung (Newman: natural surveillance) ist eines der Gestaltungselemente des CPTED (→Crime Prevention Through Environmental Design). Sie kann mithilfe von gestalterischen Mitteln begünstigt werden, z.B. durch die Ausrichtung von Fenstern auf den öffentlichen Raum und klare Sichtachsen. Dadurch soll die Tatgelegenheit reduziert werden (vgl. Kober 2013; Newman 1972). Sie wird durch eine →Nutzungsmischung begünstigt, die dazu führt, dass sich sowohl tagsüber als auch nachts eine Vielzahl von Menschen in einer Nachbarschaft aufhalten und damit die informelle soziale Kontrolle gefördert wird (→Kontrolle, informelle). Sind Häuser, Straßen und andere öffentliche Räume belebt, hemmt dies Kriminalität und steigert das Sicherheitsgefühl (vgl. NMSFFG 2005). Die natürliche Überwachung ist allerdings nicht unumstritten, da sie durch informelle soziale Kontrolle zu sozialem Ausschluss und Stigmatisierung führen kann, wenn von Individuen und sozialen Gruppen bestimmtes Verhalten als abweichend gewertet wird (vgl. Stelzer-Orthofer 2008: 13).

Überwachung, polizeiliche

Von der Polizei durchgeführtes „Beobachten eines bestimmten Raums, Objekts oder Vorgangs, um Gefahren für die öffentliche Sicherheit oder Ordnung oder Störungen zu erkennen und ggf. Maßnahmen einzuleiten” (Wessel 2013).

Unordnung, zivile

Unter diesem Begriff werden sowohl →Incivilities als auch abweichendes →Verhalten zusammengefasst. Sie lässt sich in physische als auch soziale zivile Unordnung unterteilen.

Urbanität

„Urbanität – ehemals die 'städtische Lebensweise' im Gegensatz zu der ländlichen – bezeichnet die Gesamtheit der Qualitäten, die städtisches Leben ausmachen – insbesondere in Hinblick auf kulturelle und gesellschaftliche Dichte und Einwirkung. Stadt ist nicht per se 'urban'. Urbanität wohnt immer auch der emanzipatorische Gedanke der Freiheit aus natürlichen und gesellschaftlichen Zwängen inne – in diesem Sinne kann sie auch Keimzelle neuer Verhaltensweisen und Strukturen sein, die ein Klima des Unbestimmbaren und Anregenden beinhalten. Urbanität ist ein durchaus auch flüchtiges Gefühl eines 'pulsierenden Ortes'.” (Abt 2013: 22; vgl. auch Wirth 1938)